Vonn als Favoritin um ihren ersten Sieg in St.-Moritz-Abfahrt
Bisher hat sie im traditionellen Schweizer Wintersportart in der schnellsten Disziplin noch nicht gewonnen, abgesehen von ihrem ersten Platz am (heutigen) Freitag in der Abfahrt der Super-Kombination. Doch gerade der stempelt sie zur Favoritin.Mit einem Erfolg würde die US-Amerikanerin ihren Vorsprung im Gesamt- und Disziplinen-Weltcup weiter ausbauen und vor allem nach zwei “verlorenen” Rennen wieder ganz oben stehen. Nach den Siegen Anfang Dezember beim Lake-Louise-Doppel reichte es für die 27-Jährige in Bad Kleinkirchheim und Cortina d’Ampezzo nur zu den Rängen vier und zwei. In Kärnten war Vonn aber leicht erkrankt angetreten.
In St. Moritz machte sie nun schon im Training am Donnerstag Schlagzeilen. Mit einer Helmkamera ausgestattet, fuhr sie zur klaren Bestzeit. Künftig wollte sie weitere gefilmte Fahrten auf ihre Facebook-Seite stellen. Der Weltverband (FIS) untersagte ihr aber postwendend das Mitführen der Kamera, da es ein Sicherheitsrisiko darstellen würde. Von der Aerodynamik her hätte Vonn damit sogar einen Nachteil.
Erste Herausforderin des US-Asses dürfte Weltmeisterin Elisabeth Görgl sein. Einerseits hat die Steirerin neben dem Sieg auch einen dritten Rang erreicht, andererseits wurde sie in der Kombi-Abfahrt hinter Vonn Zweite. Die Salzburgerin Anna Fenninger blieb als Kombiabfahrt-Elfte etwas unter ihren Möglichkeiten, war aber zuversichtlich. “Für meine Verhältnisse bin ich zufrieden. Ich habe voll umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe.”
Super-G-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher klagte nach ihrem Kombi-Sturz über Kopfweh und Rückenschmerzen. Für ihren Einsatz war die Salzburgerin aber optimistisch. Viel wird es auf das Material ankommen, denn im oberen Streckenteil ist gutes Gleiten angesagt. Weniger zuversichtlich zeigte sich Maria Höfl-Riesch. “Ich bin sicher keine Favoritin”, sagte die Deutsche. Sie hatte 2010 die bisher letzte St.-Moritz-Abfahrt gewonnen.
Ein Fragezeichen ist noch das Wetter, denn schon für den Freitagnachmittag wurde Schneefall angesagt. Sollte zeitlich verschoben werden müssen, gibt es wegen der Fernsehübertragungen nicht viel Spielraum. Denn für 12.00 Uhr ist die Weltcup-Abfahrt der Herren in Garmisch-Partenkirchen angesetzt.
