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Von Perlen und bestverkauften Spielsaisonen

Bregenz -  Am Donnerstag veranstalteten die Bregenzer Festspiele ihren alljährlichen Pressetag. David Pountney hat auch dieses Jahr wieder eine Rarität neben der Seebühnen Oper Aida ausgegraben. Die Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg ist eine selten gespielte Perle, die heuer aufgeführt wird.
Pressetag der Bregenzer Festspiele

Düster ist die Stimmung im großen Saal des Festspielhauses Bregenz. Nicht zuletzt liegt dies an dem Bühnenbild der Haus-Oper. Zu sehen ist ein Gleis, dass vor Baracken endet. Es handelt sich um eines der größten Vernichtungsstätten der SS im zweiten Weltkrieg – Auschwitz. Jedoch ist auch die Reling eines Schiffs zu erkennen, was jedoch kaum bessere Aussichten bringt. Die Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg ist eine richtige Rarität auf den Bühnen dieser Welt. „Ich habe per Zufall ein Informationsblatt eines Verlages aus meinem Papierkorb gezupft und dabei entdeckt, dass von einer speziellen Oper in Auschwitz die Rede war“, erzählt David Pountney, welcher sich in dieser Produktion auch der Inszenierung verschrieben hat. „Weinberg gehört eigentlich zu den großen und großartigen Komponisten. Nur leider steht er immer wieder im Schatten Schostakowitsch, was sehr schade ist bei solch‘ schöner Musik“, schwärmt der Intendant weiter. Eine Überlebende des Lagers Zofia Posmysz schrieb den gleichnamigen Roman, der von zwei jungen Frauen handelt. Es ist das Aufeinandertreffen zweier Seiten: KZ Aufseherin und Inhaftierte. Dieser Kontrast spiegelt sich auch gut in der Musik wieder, die mit sehr viel Herzblut komponiert wurde.

Zweites Aida Jahr

In der zweiten Aida Produktion auf der Seebühne liegt die Dramatik an ähnlichen Anschlussstellen wie bei der der Oper im Haus. Es sind immer wieder die Selben anrührenden Geschichten, die Menschen an ihre Grenzen bringen. „Es ist genau das, was auch wir tun: Wir erzählen Geschichten. Unser Publikum kommt zu uns an den Bodensee und ist damit auch ein Teil unserer Geschichte“, beschreibt Pountney die zusammenführenden Inhalte. „Es gibt auch Neuigkeiten in der Besetzung und der Inszenierung von Graham Vick“, verrät er VOL Live im Interview. Jedoch welche dies sind, bleibt noch offen. Da die zweite Spielsaison des Werks Aida von Guiseppe Verdi dieses Jahr mitunter am besten verkauft ist von allen bisherigen Produktionen, spricht die Beliebtheit offenbar für sich.

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