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Von nahöstlichen Irrlichtern und komplexen Strukturen

Gudrun Harrer versuchte in ihrem Vortrag zum Thema „Nahöstlicher Irrgarten“, ein wenig Licht in die Komplexität der Arabischen Welt zu bringen.
Gudrun Harrer versuchte in ihrem Vortrag zum Thema „Nahöstlicher Irrgarten“, ein wenig Licht in die Komplexität der Arabischen Welt zu bringen. ©JW
Bludenz. (jw) Die Vortragsreihe DiskursDirekt startete mit einer Lesung von Politikwissenschaftlerin Gudrun Harrer ins neue Semester.
Diskurs Direkt SOSe 2016

Vor kurzem startete die Wissenschaftsreihe DiskursDirekt des Vereins allerArt in ihr neues Semesterprogramm. Unter dem Titel „Die Heimat im Gepäck. Vom Flüchten und Ankommen“ widmet sich die Vortragsreihe im Sommersemester dem äußerst aktuellen und hochbrisanten Thema, nämlich der derzeitigen vorherrschenden krisenbestimmten Situation im Nahen Osten und der daraus resultierenden Flüchtlingsbewegung nach Europa. Den Anfang dazu machte die Politikwissenschaftlerin und Standard-Redakteurin Gurdrun Harrer, die mit einer Auszugslesung aus ihrem neuesten Buch „Nahöstlicher Irrgarten. Analysen abseits des Mainstreams“ Einblicke in die komplexen Strukturen der Arabischen Welt lieferte.

Schwerpunkt Islamischer Staat

Bei ihren Ausführungen legte Gudrun Harrer an diesem Abend ein besonderes Augenmerk auf die Erörterung der in den Medien omnipräsenten Problematik des Islamischen Staates. Dabei beleuchtete sie das Thema aus unterschiedlichen Richtungen. Gudrun Harrer erläuterte sowohl historische Entstehungsprozesse der facettenreichen religiös-islamischen Kultur als auch politisch-militärische Konflikte der jüngeren Gegenwartsgeschichte wie etwa die US-Interventionen im Irak 2003, um die Dimensionen der derzeitigen angespannten Lage im Nahen Osten, speziell in Bezug auf die Rolle der Organisation Islamischer Staat, zu verdeutlichen. „Der IS ist genauso Teil der islamischen Entwicklung, wie die Inquisition Teil der Katholischen Kirche ist. Solche Irrlichter gehören nun einmal zur geschichtlichen Entwicklung von Religionen dazu und müssen auch als solche akzeptiert werden.“, so Harrer. Die Politikwissenschaftlerin warnte davor, das Problem Islamischer Staat nur eingeschränkt auf den Nahen Osten zu betrachten. „Der IS ist eine Organisation mit vielen Gesichtern, deren Ausdehnungen bereits über den uns bewussten Bereich hinausgehen, wenn wir uns z.B. Anschlagsserien an der Elfenbeinküste ansehen. Auf den Kontinent Afrika richten wir in Bezug auf den IS noch viel zu wenig Augenmerk.“, so die Expertin abschließend.

 

Der nächste Termin der DiskursDirekt-Reihe findet am Donnerstag, 14. April statt. Dann werden u.a. Andreas Babler, BM von Traiskirchen, und LA Martina Rüscher, das Thema „Flüchtlingssituation und Kommunalpolitik“ ausgiebig diskutieren.

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