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Von Malz, Maische und Vollendung

©Hanno Mackowitz
Das „Museum des Wandels“ des Schaffarei-Hauses für Arbeitskultur stellt regelmäßig Berufe in den Mittelpunkt, die sich im Laufe der Jahrzehnte teils grundlegend verändert haben. Ab dem 7. März blickt Braumeister Erwin Hammerer auf sein Arbeitsleben zurück.

Mitte der 1950er-Jahre ist Erwin Hammerer auf der Suche nach einer Lehrstelle. Sein Vater meint damals, es wäre wohl das Beste, etwas zu lernen, bei dem man die Abfälle selbst essen könne. Also beginnt der junge Mann eine Lehre als Bäcker. Doch bald wird ihm klar: So will er seine Brötchen nicht verdienen. Als er eines Tages in seinem Heimatort Egg einen Aushang entdeckt, mit dem die örtliche Brauerei Lehrlinge sucht, ergreift er die Gelegenheit – und wird sofort eingestellt.

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Zu Beginn seiner Ausbildung in der kleinen Brauerei wird vieles noch händisch erledigt. Während heute die Temperaturregelung beim Brauprozess digital gesteuert wird, werden seinerzeit beispielsweise die Sudpfannen noch direkt mit Holz und Kohle beheizt. Die Temperatur wird mithilfe eines Thermometers beobachtet und durch Betätigen der Züge oder Entfernen von Glut von Hand reguliert. Ein exemplarisches Beispiel, wie grundlegend der Beruf sich verändert hat.

Früh übt sich

Nach seinem Lehrabschluss zieht es den Bregenzerwälder hinaus in die Welt. Er arbeitet in verschiedenen Brauereien in der Schweiz, in Luxemburg und Deutschland, bevor er die Braumeisterschule in Berlin besucht. Hier legt er 1963 seine Meisterprüfung ab. Den Großteil seines langen Arbeitslebens jedoch verbringt der heute 84-Jährige in einer Großbrauerei im Vorarlberger Oberland. Hier ist Hammerer ab 1968 zunächst als zweiter Braumeister tätig, bevor er selbst Braumeister wird und schließlich zum technischen Leiter und später zum Prokuristen und Geschäftsführer aufsteigt.

©Hanno Mackowitz

Dem Fortschritt verbunden

Während seines langen Arbeitslebens bildet Erwin Hammerer über 20 Lehrlinge aus. Auch die Modernisierung ist für Hammerer stets sehr wichtig. Unter anderem bringt er die Hochtanks nach Bludenz, die heute beinahe ein Wahrzeichen der Brauerei sind. Diese Hochtanks betrachtet Hammerer als sein Lebenswerk. Nicht zuletzt, weil sie sich bis zum heutigen Tag bewährt hätten, wie er sagt. Welche Veränderungen und technologischen Innovationen Erwin Hammerer in seinem Berufsleben außerdem erlebt und aktiv mitgestaltet hat, davon erzählt er bei der Vernissage zur kommenden Ausstellung im Museum des Wandels im Gespräch mit Kuratorin Michaela Feurstein-Prasser.

Ausstellung im AK Foyer

Die Vernissage zur Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg findet am 7. März um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zur Vernissage wird um Anmeldung gebeten. Anschließend kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der AK Vorarlberg von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr jederzeit kostenlos und ohne Voranmeldung besucht werden.

Wichtige Informationen

  • Vernissage der Ausstellung mit Erwin Hammerer und Kuratorin Michaela Feurstein-Prasser am 7. März um 19 Uhr im Foyer der AK Vorarlberg: der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten
  • Anschließend ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der AK Vorarlberg (Mo – Fr, 9 – 18 Uhr) im Foyer zu besichtigen – kostenlos, keine Anmeldung nötig.
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