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Von Gemeindezentren und Hubschrauberflügen

Der neue Lecher Bürgermeister Gerhard Lucian sprach in "Vorarlberg LIVE" über seine Aufgaben in der Gemeinde und die Zukunft des Heliskiings.

von Matthias Rauch/VN

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Es war ein knapper Sieg, mit nur fünf Stimmen Vorsprung. Vor der Wahl versprach der nunmehrige Bürgermeister Gerhard Lucian, für einen Ausgleich innerhalb der Walsergemeinde einstehen zu wollen. Denn der Zwist um das neue Gemeindezentrum hinterließ Spuren in Lech. "Man hat immer wieder, ich sag mal furchtbare Szenarien dargestellt", verweist er auf die Debatten vor dem Wahlgang 2020. Die Reduzierung des Gebäudes um einen Stock hätte jedoch nicht nur eine Kostenerhöhung, sondern auch andere Risiken mit sich gebracht. "Wir sind drauf und dran, für unsere Gäste und Einheimische eine Präsentation vorzubereiten, wie das Gebäude von innen wie außen ausschauen wird", verspricht der Lecher Bürgermeister. Dieses werde man in zwei bis drei Wochen präsentieren können.

Video: Lucian über die Spaltung in Lech

Wer schlussendlich die Handelsflächen im neuen Gemeindezentrum bespielen wird, bleibt derweil offen. "Wir sind noch immer in Verhandlungen und hoffen, dass wir diese bald abschließen können", bestätigt Lucian. Es hätten sich auf die bisherigen Ausschreibungen einheimische Geschäftsleute gemeldet, diese werden auch Berücksichtigung finden. Es werde aber auch internationale Angebote brauchen, die "das Angebot in Lech verbessern und erweitern", lässt der Bürgermeister durchblicken. Auch ob René Benko künftig eine Rolle im Gemeindezentrum spielen wird, entscheide nicht er, sondern die Gemeindevertretung. Er habe sich dazu noch keine Meinung gebildet.

Video: Lucian über das Gemeindezentrum

Der Erhalt der Natur Lechs sprach er ebenfalls in der Wahlinformation an. Die Vereinbarkeit dieses Themas mit dem Heliskiing sei ein "polarisierendes Thema", räumt Lucian ein. Lech stehe hier mit internationalen Skigebieten in Konkurrenz und müsse entsprechend agieren. Er rechnet mit maximal 200 Heliskiingflüge pro Saison. Der Rettungshelikopter fliege um ein Vielfaches häufiger und auch der Alpenverein versorge seine Hütten aus der Luft. "Heliskiing ist nur ein geringer Prozentsatz, alle anderen Flüge fallen weit mehr ins Gewicht. Und die will man auch nicht verbieten", konkretisiert Lucian auf Nachfrage.

Die Entscheidung des Höchstgerichts zu den Gipslöchern sei zu akzeptieren. Die Alternativen werde man nun auf Basis ihrer Wirtschaftlichkeit prüfen. "Wir leben im Winter vom Skifahren und den Liftanlagen", betont Lucian. Dies müsse man als Bürgermeister Lechs immer mitbedenken. Bei der Weiterentwicklung des Sommertourismus in Lech gilt es für Lucian, alle Player zu motivieren, ihr Angebot abseits des Winters zu erweitern.

Lucian selbst hat die Führung des Hotels in Familienhände gelegt, um sich Vollzeit zu engagieren. In drei Jahren werde er sich der Wiederwahl stellen, sofern dies der Wunsch der Lecher sein wird.

Neben Gerhard Lucian waren auch Sportmanager Patrick Murnig, Paartherapeutin Miriam Spieler und AK-Direktor Stellvertreterin Eva Kling zu Gast in "Vorarlberg LIVE".

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