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Von der Kunst mit der Zeit

Wald a. Arlberg - "Höchste Zeit", sagt Otmar Ganahl, als ihn der "VN"-Fotograf besuchen kommt. Uhrenbauer Otmar Ganahl hat mit der Zeitumstellung wieder alle Hände voll zu tun.

Der vielseitige Hobbykünstler aus dem Klostertal hat bei der Zeitumstellung heute Nacht wieder alle Hände voll zu tun. Seit 1981 baut Ganahl Uhren. Holzuhren. Selbst das Werk seiner Zeitmesser ist aus Holz. „Ich baue eben etwas, was es sonst nirgends auf der Welt gibt. Von der Idee, über den ersten Entwurf bis hin zum fertigen Produkt – bei mir kommt alles aus einer Hand.“ Sichtlich stolz präsentiert das 60-jährige Multitalent sein jüngstes Werk. Eine mächtige Uhr aus hellem Holz. Über zwei Meter groß. Zahnräder und Bänder verbinden zig Teile miteinander. Ein 65 Kilo schweres Gewicht hängt an einem Seilzug und bringt so das Uhrwerk zum Ticken. Selbst die Mondphasen zeigt das in 1000 Stunden Arbeit geschaffene Kunstwerk an. „Mit dieser Uhr kann ich sogar das Wetter vorhersagen.“ Sagt’s und erklärtÑs. „Die Uhr ist punktgenau gestellt. Wenn sie etwas langsamer läuft, kommt schlechtes Wetter – weil das Holz sich aufgrund des Luftdruckes ausdehnt.“ Umgekehrt funktioniert die wettervorhersagende Uhr übrigens ebenso. Die Werkstatt von Otmar Ganahl ist voller Uhren. Dazwischen kunstvoll geschnitzte Holzkunstwerke und Bilder. Ganahl ist vielseitig und ebenso talentiert. Vor allem die Lüftlmalerei (illusionistische Fassadenmalerei) hat es ihm angetan.

Uhren beginnen zu leben

Was kompliziert klingt, ist einfach erklärt. Ganahl bemalt Häuser oder Mauern etc. so gekonnt, dass sie wie mit Steinen gemauert aussehen. Mit dieser besonderen Technik hat Ganahl auch das gesamte Bühnenbild der Passionsspiele in Klösterle zum Leben erweckt. Während der rüstige Pensionist von seinen vielen Werken erzählt, schlägts plötzlich laut 13. – Uhr versteht sich. Wie von Geisterhand beginnen sich Zahnräder zu drehen, Bänder rollen sich zusammen, Metallkugeln kullern über Holzbahnen entlang der Uhren, lösen den Glockenschlag aus – es scheint, als ob die Uhren plötzlich zu leben beginnen. Genau das ist es auch, was Otmar Ganahl an seinem ungewöhnlichen Hobby so fasziniert. „Weil jede Uhr einen eigenen Charakter hat.“

STICHWORT – Winterzeit

Wenn heute Nacht in Europa die Sommerzeit zu Ende geht, gilt EU-weit wieder die Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die umgangssprachlich auch als Winterzeit bekannt ist. Bei dem nächtlichen Wechsel werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt, statt 3 Uhr wird es ein zweites Mal 2 Uhr. Der Sonntag hat folglich 25 Stunden. Für die meisten Menschen bedeutet die Umstellung, dass sie eine Stunde länger schlafen können. Die Sommerzeitperiode nächsten Jahres beginnt am 30. März 2008.

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