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Von der Kunst Geschichten zu erzählen

Der Salzburger Geschichtenerzähler Kai war zu Besuch in der Mittelschule Rheindorf und hat den Schülern dort unterschiedliche Geschichten erzählt.
Der Salzburger Geschichtenerzähler Kai war zu Besuch in der Mittelschule Rheindorf und hat den Schülern dort unterschiedliche Geschichten erzählt. ©bvs
Der Salzburger Geschichtenerzähler Kai war zu Besuch in der Mittelschule Rheindorf und erzählte den Schülern Geschichten. So wie man das schon vor hunderten Jahren getan hatte.
Von der Kunst Geschichten zu erzählen

Lustenau „Geschichten gibt es schon sehr, sehr lange. Menschen haben sie sich schon vor tausenden von Jahren erzählt. War diese gut, hat man sie weitererzählt. Wenn nicht, gerieten sie leider in Vergessenheit“, begann Geschichtenerzähler Reinhard Likar, alias Kai, den Schülern der Mittelschule Rheindorf zu erklären. Der Salzburger Künstler war für zwei Tage an der Mittelschule zu Gast und hat den Schülerinnen und Schülern Geschichten, Sagen, Märchen und Erzählungen aus dem Nationalsozialismus in alter mündlicher Tradition vorgetragen. Gespannt hörten sie den Ausführungen von ihm zu und tauchten dabei in die Welt des Erzählten ein.

Geschichten für Nachwelt

Schauplatz des Geschichtenerzählers war – was könnte sich besser dafür anbieten – die Schulbücherei. „Hier befinden sich sehr viele Geschichten. Und alle von ihnen wurden von jemandem niedergeschrieben“, so Likar. Auch bei den Märchen, Heldensagen oder wahren Begebenheiten war dies so. „Irgendwann hat es sich jemand zur Aufgabe gemacht, diese auf Papier festzuhalten, sodass wir heute noch Einblick in die Erzählungen der damaligen Zeiten haben.“

Erzählungen an Schulstoff angepasst

Likar erzählte den Erstklässlern spannende, lustige, romantische, aber auch gruslige Geschichten aus dem europäischen Raum. Die Themen seiner Geschichten knüpfen an den Deutsch- und Geschichteunterricht an. „Kai versteht es unglaublich gut, die Schüler mit seinen Ausführungen zu fesseln. Wenn er beginnt, lauschen alle gespannt zu“, sagte Lehrerin Christine Hopfner. Den Zweitklässlern brachte er Götter- und Heldensagen näher, den Drittklässlern erzählte er wahre Geschichten und bei den Viertklässlern trug er Erzählungen aus dem Nationalsozialismus vor. „Wir sind sehr glücklich, ihn heute bei uns zu haben“, so Hopfner. Möglich machte dies das Förderprogramm „Double check“ vom Land Vorarlberg.

Erzählen als Kunstform

Likar erzählt seit 25 Jahren Geschichten und tourt damit durch ganz Österreich. „Ich selbst war bei verschiedensten Erzählfestivals als Zuhörer und habe die Anfänge dieser Bühnenkunst in den 80er Jahren miterlebt“, sagte er. Für ihn war dies damals eine sehr inspirierende Zeit. „Ich habs genossen, den Geschichten zuzuhören. Dieses Gefühl möchte ich meinen Zuhörerinnen und Zuhörern auch vermitteln“, so Likar. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von den Erzählungen, die Likar mitgebracht hatte. „Ich fand die Geschichten von ihm super. Auch ich werde diese nun meiner Freundin weitererzählen“, sagte Schülerin Sinem Keser (10) und bedankte sich beim Gehen bei dem Vortragenden. bvs

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