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Von der Kapelle zur Pfarrkirche

©Michael Mäser
An jener Stelle, wo sich heute die Meininger Pfarrkirche befindet, wurde bereits im 15. Jahrhundert eine Kapelle erbaut.

Meiningen. Die Geschichte der Pfarrkirche in Meiningen geht dabei einige hundert Jahre zurück. Bereits 1477 wurde eine Kapelle mit Kaplanei errichtet, welche dann 1609 durch einen Neubau zur Pfarrkirche erhoben wurde. Gleichzeitig wurde auch die heute noch erhaltende Totenglocke gegossen und mehr als hundert Jahre später erfolgte die nächste Erweiterung und Verlängerung der Kirche. Aus dieser Zeit dürfte auch der Hochaltar mit dem barocken Aufbau auf vier Säulen und offenem Gebälk stammen. Das Hochaltarbild zeigt dabei eine Glorie der heiligen Agatha mit der Signatur Franz Josef Walser 1759. Die Meininger Kirche zeichnet dabei vor allem der einfache barocke Kirchenbau mit einem Langhaus und einem eingezogenen Chor mit einem Fünfachtelschluss aus. 

Auch in weiterer Folge wurde immer wieder an der Kirche in Meiningen gearbeitet und das heutige Kirchengebäude und die kirchlichen Einrichtungen wurden in mehreren Etappen fertig gestellt. So erfolgte 1802 eine weitere Restaurierung und der Einbau eines Gewölbes anstatt einer Flachdecke. Zwanzig Jahre später kam es zum Turmbau an der Pfarrkirche und 1891 musste dann die Turmzwiebel durch den Meininger Schmied Josef Kuhn repariert werden. In den Jahren 1961/1962 erfolgte eine weitere Restaurierung, wobei bei jeder Renovierung die neusten technischen Möglichkeiten und Errungenschaften berücksichtigt und ins Gebäude integriert wurden. So werden die Glocken heute per Funkuhr gesteuert, während der alte Mesner diese noch händisch mehrmals am Tag läuten musste. 

Die letzte Generalsanierung der Pfarrkirche Meiningen erfolgte 2007, wobei der Künstler Albrecht Zauner einen neuen Volksaltar, einen Ambo und in Zusammenarbeit mit dem Maler Harald Gfader einen neuen Kreuzweg geschaffen hat. Dazu wurde auch die obere Empore entfernt, der stark beschädigte Marmorboden durch einen hellen Steinboden ersetzt und die alte nicht mehr zu gebrauchende Orgel von Anton Behmann durch ein elektronisches Provisorium ersetzt. Nach sieben Jahren Kirchenmusik mit dem Provisorium erfolgte dann 2014 der Ankauf einer für das Gotteshaus in Meiningen passenden Orgel. 

Die Pfarrkirche von Meiningen wurde dabei zu Ehren der heiligen Agatha erbaut und Motive der Kirchenpatronin können unter anderem am Hochaltargemälde entdeckt werden. Anlässlich der Langen Nacht der Kirchen am 28. Mai singen und musizieren verschiedene Duos und kleine Gesangs- und Instrumentalensembles aus Meiningen und Umgebung in und um die Kirche. Die Besucher dürfen sich dazu auf weltliche und geistliche Musikstücken freuen, die berühren und wohltun. Den Schlusssegen spendet dann um 22 Uhr Pfarrer Noby Acharuparambil. MIMA 

Lange Nacht der Kirchen – 28. Mai 2021
Kirche St. Agatha Meiningen 

18.30 bis 22 Uhr 
Anelosa – dinna und dussa

22 Uhr
Schlusssegen von Pfarrer Noby Acharuparambil

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