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Vom Highspeed-Crash gut erholt

Der österreichische Red Bull-Pilot Christian Klien hat seinen Barcelona-Crash gut wegstecken und in Valencia die Bestzeit markieren können. Obwohl Testzeiten wenig aussagen, wird Platz 1 wird immer gern gesehen.  

Seine Nackenschmerzen – die Folgewirkung eines Highspeed-Unfalls, der ihn vergangene Woche bei den Testfahrten in Barcelona ereilte – scheint Christian Klien vollends auskuriert zu haben. Der Hohenemser konnte am Dienstag bei den Tests in Valencia die Bestzeit markieren und seinem renommierten Teamkollegen David Coulthard 1,2 Sekunden abknöpfen. Allerdings war Red Bull mit der schnelleren 2004er-Konfiguration unterwegs, zudem wurden die Testfahrten durch starken und in seiner Stärke schwankenden Wind beeinträchtigt. Und: Testzeiten sagen prinzipiell wenig bis gar nichts aus. Trotzdem: Platz 1 wird immer gern gesehen.

Vor allem in Österreich – dort werden die Testrunden des 21jährigen Vorarlbergers mit strengem Auge beobachtet. Ist er im “Bullen-Duell” schneller als DC oder Teamkontrahent Vitantonio Liuzzi, wird er stürmisch gefeiert – ist er langsamer, haben es seine Kritiker “ja immer schon gewusst”. Vor einiger Zeit hat Christian Klien im Rahmen eines Interviews mit der Sportwoche über die Alpenrepublik und deren Umgang mit ihren Formel 1-Helden sinniert: “Das ist schon brutal. In Österreich hat man wenig Geduld – vom Wunderkind zum Naja-Fahrer dauert es nur ein paar Wochen. Man ist hier Grand-Prix-Sieger gewohnt. Man denkt nicht, dass auch Niki Lauda, Gerhard Berger oder Jochen Rindt hinten angefangen haben. Schon ein bissl heftig.”

Ein bisschen heftig war auch der erwähnte Einschlag bei seinem Testunfall in Kurve 1 des Catalunya-Circuits. Auf seiner Homepage beschreibt Klien das Szenario: “Am Ende der langen Zielgeraden hatte ich plötzlich so gut wie keine Bremswirkung mehr – und das bei 300 km/h. Ich konnte das Auto noch in einen Dreher zwingen und schlug dann – immer noch sehr heftig – seitlich in die Reifenstapel.” Man habe danach umgehend den Vorfall analysiert. Klien gab sich unbesorgt: “Ich bin mir sicher, dass dies ein einmaliger Vorfall bleiben wird – da habe ich vollstes Vertrauen in unser Team.”

Das Wochenende hat Klien im Red Bull-Werk in Milton Keynes in England verbracht. Dort wird am neuen Fahrzeug, dem ersten echten Red Bull-Boliden mit der Bezeichnung RB01, gearbeitet. Die Verpflichtung von Christian Horner als Teamchef sowie Günther Steiner als Technikdirektor habe laut Klien dem jungen Rennstall gut getan: “Ich habe das Gefühl, dass ein gewisser Ruck durch das gesamte Team gegangen ist. Die Stimmung ist sehr gut, sehr positiv – und dennoch sehr konzentriert und professionell.”

Wann der neue RB01 vom Stapel gelassen respektive erstmals getestet werden soll, ist nicht bekannt. Es soll sich jedenfalls um eine Evolution des Jaguar-Vorgängermodells handeln. Der RB01 soll kurz vor dem Saisonstart in Melbourne präsentiert werden. Spätestens dann sollte Christian Klien auch wissen, ob er in Down Under im zweiten Red Bull sitzen wird.

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