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Vom einfachen Schulwart zum Manager

Vom Computer im Büro aus steuert Martin Stark die Gebäude des Schul- und Kulturzentrums Mäder.
Vom Computer im Büro aus steuert Martin Stark die Gebäude des Schul- und Kulturzentrums Mäder. ©hellrigl
Diese Laufbahn erlebte Martin Stark in seiner Funktion als Gebäudewart in Mäder.   Mäder. (HBR) 1996 stellte Martin Stark mit dem Wechsel vom Zustellerdienst bei der Post zum Schulwart an der Volksschule Mäder neue Weichen in seiner beruflichen Laufbahn.
Portrait Martin Stark

Zum Putzen legte der gelernte Tischler damals selbst Hand an und war für Reparaturen aller Art der „Mann für alle Fälle“. Schon lange lässt Martin Stark putzen, hat einen Mitarbeiterstab von 20 Personen unter sich und managt als Gebäudewart das Mäderer Schul- und Kulturzentrum mit fünf Gebäuden. Mit dem damaligen Berufsbild hat der heutige hoch technisierte Alltag rein gar nichts mehr zu tun. Viel Zeit verbringt er im Büro. Prüft von dort über den Computer ob Lüftung, Heizung, Licht, Türen energetisch optimal gesteuert sind, geht eventuellen Störungen auf den Grund, teilt seine Mitarbeiter ein, absolviert Besprechungen oder ist mit der Organisation von Saalveranstaltungen beschäftigt. Zudem ist Martin Stark ein Experte in Sachen ökologisches Putzen.

 

„Zweite Liebe“

 

Grundstein dafür legte Bürgermeister Rainer Siegele, als er drei Monate nach seiner Einstellung die Bitte an ihn herantrug, ein Putzsystem aufzubauen. Er belegte einen Kurs in Zürich über „Moderne Reinigungstechniken“, wo er seine „zweite Liebe“, nämlich die ökologische Reinigung, für sich entdeckte. Der zentrale Einkauf wurde organisiert und die Gebäude auf eine ökologische Reinigung umgestellt, was neben der Chemie auch sehr viel an Kosten spart. Mit dem Lehrgang „Facility Manager“ eignete er sich das Grundwissen für die Organisation, Planung, Instandhaltung und Wirtschaftlichkeit von Gebäuden an und brachte sein Wissen bei der Realisierung der Öko-Hauptschule 1997 und1998 gleich ein.

 

Große Hürde

 

„Als ich spürte, dass der Plan die Steuerung der Heizung und Belüftung bei der neuen Hauptschule via Computer vorsieht, bekam ich erst schon kalte Füße“, erinnert sich Stark. Nach einer Exkursion mit Besichtigung einer derartigen Anlage in Oberösterreich und einem tiefen Durchatmen stellte er sich dieser Herausforderung. Und die zeigte sich als nicht klein. Er eignete sich in autodidaktischer Weise Computerwissen an und tüftelte nächtelang – auch mit Unterstützung des Lüftungsbauers – über Steuerung und optimalen Einstellungen. „Die Öko-Hauptschule – ich habe sie geliebt und verflucht“, schmunzelt er bei der Erinnerung an den immensen Einsatz. Mittlerweile ist er ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet, ein Kurs nach dem anderen wurde absolviert. Über 30 sind es bereits geworden. Mit der Unternehmerprüfung für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung ebnete er sich den Weg in die Selbständigkeit. Tagsüber wurde damals in Oberösterreich gebüffelt und abends steuerte er von seinem Laptop aus das Schul- und Kulturzentrum. 

Und wer meint, Martin Stark joggt zum Ausgleich in der Freizeit, der irrt. Am Abend hält er Beratungen oder erstellt Konzepte für andere Gemeinden für eine ökologische Putzweise.

 

Zur Person Martin Stark:

Wohnort: Mäder

Geboren am: 30. Juni 1965

Lieblingsspeise: Nur nicht vegetarisch

Hobbys: ökologische Reinigung, Fachbücher lesen, Modelleisenbahn

Motto: „As goht scho!“

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