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Vom Alpenrhein bis zur Stickmaschine

Auch Christine Bösch-Vetter und Daniel Zadra schmunzelten im Druckwerk über das frisch gedruckte Zitat von Loriot.
Auch Christine Bösch-Vetter und Daniel Zadra schmunzelten im Druckwerk über das frisch gedruckte Zitat von Loriot. ©Edith Rhomberg
 Viel zu bestaunen gab es anlässlich der Langen Nacht der Museen in Lustenau.
Lange Nacht der Museen in Lustenau

 

Lustenau. Belohnt wurde, wer sich anlässlich der langen Nacht der Museen trotz Regens auf den Weg machte, um die Rheinschauen, Rauch’s Radiomuseum, das Druckwerk, das S-MAK – Stickerei-Museum Archiv Kommunikation – und die Galerie Hollenstein zu besuchen. Bei Sonderführungen durch die Ausstellungen erfuhren die Besucher, was sie immer schon wissen wollten über die Wandlung des Alpenrheins, die Geschichte des Radios, was es mit „Et cetera“ von Florian Huth und Simon Nagy auf sich hat und darüber, was das S-MAK ist und was sich daraus entwickeln wird. Oliver Heinzle gab schon mal spannende Einblicke im Rahmen einer Depotschau – seinen Ausführungen lauschten unter anderen auch Vizebürgermeister Daniel Steinhofer, Gemeinderätin Christine Bösch-Vetter, oder der Landtagsabgeordnete Daniel Zadra.

Vor wenigen Jahrzehnten war es bekanntlich die Stickereiwirtschaft, die einen Großteil der Lustenauer Bevölkerung beschäftigte und sozusagen direkt und indirekt ernährte. Silke Hagen-Jurkowitsch, Obfrau-Stellvertreterin im Verein S-MAK erinnert sich an ihre Kindheit: „Wenn es bei Papa, der Zöllner war, abends spät wurde, machte er bestimmt Hausbeschau bei Gebrüder Weiß oder bei Scheffknecht Transporte.“ So nannte man die staatliche Kontrolle der Stickereiexporte vor dem Weitertransport der Container nach Westafrika. Seit der Vereinsgründung rund um Obfrau Margareta Formanek vor gut einem Jahr hat ein ehrenamtlich wirkendes Kernteam, aber auch eine professionelle Archivarin, die Arbeit im S-MAK ein gutes Stück voran gebracht. „Wir können schon einiges zeigen, wenn auch viele unserer Schätze im Verborgenen bleiben“, so Silke Hagen-Jurkowitsch über wertvolle Designermodelle und erlesene Stickereimuster von früher. Der Verein macht es sich zur Aufgabe, die im Lustenauer Alltag nicht mehr wesentlich in Erscheinung tretende Stickereiwirtschaft im Gedächtnis der Bewohner zu erhalten und die künftigen Generationen am umfangreichen Vermächtnis teilhaben zu lassen. Als Glanzstück konnte rechtzeitig zur Langen Nacht der Museen die Handstickmaschine aus dem Jahr 1900 im S-MAK aufgestellt und in Betrieb genommen werden. „Nach zehn Stunden tut dir die Hand dann schon weh“, gab Josef Kräutler zu bedenken, der diese Art des Stickens noch beherrscht. Schon bald, nämlich am Freitag, 8. November 14 Uhr, können sich Interessierte über die technische Weiterentwicklung der Stickmaschine bei einer Rundfahrt an zwei Schauplätze informieren. Anmeldung und Infos unter: info@s-mak.at oder 05577 84028.

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