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"Vollblutstürmer" Damari brachte der Wiener Austria "Erleichterung pur"

Gab gegen Ried alles: Omer Damari (Austria, l.)
Gab gegen Ried alles: Omer Damari (Austria, l.) ©APA
Wie Torschütze Daniel Royer es formulierte, war es für Austria Wien "Erleichterung pur". Acht Runden hatten die Wiener auf diesen Moment gewartet, ehe am Samstag mit dem 3:1 über Ried der erste Saisonsieg feststand. Man of the Match: Israeli Omer Damari.
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Austria siegt 3:1
Damari nun bei Austria
Baumgartner entschlossen

Der große Gewinner war aber nicht zuletzt Omer Damari, dessen Doppelpack im “Kellerderby” rechtzeitig vor dem Duell mit Salzburg am Verteilerkreis wieder Ruhe einkehren ließ.

Doppelpack durch Omer Damari

Mit zwei Treffern (15., 56.) sowie einem Assist für Royer stellte Damari, der Ende Juli zur zu Hause nach wie vor ungeschlagenen Austria gestoßen war, seine Klasse unter Beweis. Vier Tore hat der 25-Jährige in fünf Partien für die “Veilchen” erzielt und den Abgang von Philipp Hosiner scheinbar kompensiert. “Es sind nur drei Punkte, wir haben nächste Woche ein schwieriges Spiel”, wiegelte der israelische Teamstürmer im Hinblick auf die Partie gegen den Spitzenreiter Lobeshymnen aber ab.

“Vollblutstürmer – kann Tore machen”

Damari ist endgültig angekommen in Wien. “Es ist schwierig in einem neuen Land. Aber ich fühle mich sehr wohl hier”, gab er nach der Partie zu Protokoll. Baumgartner wusste, was er seiner Solospitze zu verdanken hat. “Er ist ein Vollblutstürmer und ein extrem wichtiger Spieler für uns, der die nötigen Tore machen kann”, betonte der Salzburger und verwies gleichzeitig auf das noch in Damari schlummernde Potenzial: “Er ist noch nicht bei hundert Prozent, aber er wird von Woche zu Woche besser.”

Aufatmen bei Baumgartner

Baumgartner, der im Sommer als “Cupspezialist” geholt worden war und sich trotz aller Unbill in den vergangenen Wochen stets in Optimismus geübt hatte, atmete nach der “schweren Geburt” auf. “Es war eine ungute Situation, auf uns und vor allem auf dem Trainer ist irrsinnig viel Druck gelastet”, beschrieb er seine verzwickte Lage. “Wir sind aber ruhig geblieben in Zeiten, wo es für uns sehr schwierig war.” Die Fans freilich goutierten trotz ausbleibender Ergebnisse scheinbar den eingeschlagenen Kurs und gaben ihrer Truppe am Samstag von Beginn an viel Rückhalt.

Selbst dann, als man nach dem Ausgleich der Rieder durch Neuzugang Denis Thomalla in der 36. Minute wieder in alte Muster zurückzufallen drohte. “Beim 1:1 habe ich mir gedacht, ‘jetzt geht das schon wieder gleich weiter’, wir haben aber gut umgeschaltet”, meinte der spielfreudige Offensivakteur Marco Meilinger, dessen Team mit dem neuerlichen Führungstreffer nur 77 Sekunden später Moral bewies und die perfekte Antwort gab.

“Müssen kaltschnäuziger sein”

“Uns ist eine riesige Last von den Schultern gefallen”, atmete auch Meilinger auf, der auf der rechten Seite viel für das aktive Flügelspiel der Hausherren tat. “Das hat heute sehr gut geklappt. Man hat gesehen, dass wir gut kombiniert haben”, meinte er im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit seinem dänischen Hintermann Jens Stryger Larsen. Einziger Kritikpunkt des einstigen Rieders: “Wir müssen kaltschnäuziger sein.”

Auch Baumgartner sah noch “viel Arbeit” vor sich. Im Großen und Ganzen durfte er aber zufrieden sein. “Wir haben phasenweise so gespielt, wie wir uns das vorstellen”, sagte der 49-Jährige. Vor der Austria liegen nun drei Auswärtsspiele in Salzburg, im Cup bei Kitzbühel sowie in Grödig. “Es gibt nicht lange etwas zu feiern”, mahnte der Coach, gab sich aber neuerlich optimistisch: “Wir haben sehr viel Selbstvertrauen mitgenommen.”

Niederlage: Abstieg für Ried

Das hätten liebend gerne auch die Rieder gemacht, die nach der vierten Niederlage an die letzte Stelle abrutschten. Zwar hatte man mit einem nicht gegebenen Treffer von Thomas Fröschl (74.) in Unterzahl auch Pech, der Erfolg will sich nach dem Trainerwechsel im Sommer aber nicht und nicht einstellen. Der einzige Dreipunkter datiert weiter aus der ersten Runde. “Es war letztlich eine verdiente Niederlage”, meinte Coach Oliver Glasner, “aber es ist viel gegen uns gelaufen.”

Goalie Thomas Gebauer, der in der laufenden Saison bereits 16 Mal hinter sich greifen musste, rätselte über die Gründe der Misere. “Wir arbeiten sehr hart und sehr gut. Aber wir bringen das nicht auf den Platz”, erklärte er. Das Team sei aber intakt: “Die Stimmung in der Mannschaft ist noch immer gut.”

Große Freude über Sieg

Bester Laune waren auch die Admiraner, als sie nach dem 2:0 bei Sturm Graz die Heimreise antraten. “Ich freue mich sehr über diesen Sieg”, erklärte Trainer Walter Knaller und sprach von einem “unfassbarem Kampfgeist” seiner Mannschaft.

Bei Sturm hingegen war Tristesse angesagt. “Wir haben keine Kontinuität”, ärgerte sich Trainer Darko Milanic, dessen Team noch vor zwei Wochen einen Auswärtssieg gegen Red Bull Salzburg gelandet hatte. “Dieses Ergebnis ist nicht unser Anspruch und sehr bitter”, meinte Kapitän Michael Madl.

(apa/red)

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