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Schmierattacke auf Hypo-Bank in Bregenz verübt

Aktivisten beschmierten die Hypo Vorarlberg.
Aktivisten beschmierten die Hypo Vorarlberg. ©VOL.AT
Anlässlich der Landtagssitzung protestierte die Aktivistengruppe Extinction Rebellion vor der Hypo-Bank in Bregenz. VOL.AT berichtete live.

Bereits Anfang der Woche kündigten die als "Klimakleber" bezeichneten Aktivisten eine Protestaktion an. "Die Landtagssitzung in Bregenz und damit unsere Proteste gegen den Bau der Tunnelspinne gehen in die nächste Runde", schrieben sie in einer Ankündigung. "Same procedure as every month! So lange, bis die Regierung ins Handeln kommt und unser Anliegen ernst nimmt." Details und Ort wollen die Aktivisten vorab nicht bekanntgeben. Nur so viel verrieten sie: "Dieses Mal werden wir unseren Protest gezielt an Landeshauptmann Wallner richten."

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Blau-weißes Banner bei der Hypo-Bank

Gegen 12:30 Uhr hissten die Klimaaktivisten ein Banner im blau-weißen Stil der Hypo-Bank. Diese stand zuletzt aufgrund eines Skandals in Kritik. Der Protest richtete sich gezielt gegen Landeshauptmann Markus Wallner: "Tunnelspinne, S18, Hypo-Skandal – Wie viele Steuern noch in Wallners schwarzes Loch?", so prangerte Extinction Rebellion den aktuellen politischen Kurs an. Die Tunnelspinne hat aus Sicht der Aktivisten erhebliche Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen und den Klimawandel. "Sie ist aber nicht zuletzt auch finanziell ein Fass ohne Boden", erklären die Aktivisten. Wallner beharre auf Plänen, die vor Jahrzehnten gemacht worden seien. "Aus heutiger Sicht ist das Projekt weder finanziell noch ökologisch tragbar", verdeutlicht Extinction Rebellion.

Bei der Hypo wurde ein Banner aufgehängt. ©VOL.AT
An der Fassade gab es zusätzlich Protestsprüche. ©VOL.AT

"Steuern in die Zerstörung unserer Zukunft investiert"

Im Zusammenhang mit dem Hypo-Skandal werde eines deutlich: "Hier werden weitere Steuern in die Zerstörung unserer Zukunft investiert – anstatt beispielsweise eine sozial gerechte Verkehrswende voranzubringen." Klimagerechtigkeitsbewegungen weltweit nehmen die Kritik an Banken sowie privaten Kreditgeber und Investoren in der Klimakrise immer stärker in ihre Kampagnen mit auf, informiert die Gruppe. Investitionen in fossile Energien, neokoloniale Strukturen im Finanzsystem und die Mechanismen von Verschuldung und Ausbeutung insbesondere von Ländern des globalen Südens seien eng gekoppelt an kapitalistische Wachstumsideologien und globale Erwärmung. "Diese Praktiken müssen daher grundlegend aufgearbeitet und gestoppt werden", heißt es in einer Aussendung von Extinction Rebellion.

"Verantwortungsvolle Politik betreiben"

Der Hypo-Skandal ist für die Aktivisten Anlass, den Finger in die Wunde zu legen. Sie fordern den Landeshauptmann auf, endlich seiner Pflicht nachzukommen: "Verantwortungsvolle Politik betreiben, die unsere Lebensgrundlagen und die der nachfolgenden Generationen sichert und nicht zerstört", sagt eine Aktivistin. "Wir stehen hier, weil wir uns miserable politische Entscheidungen, Steuergeldverschwendung und Korruption einfach nicht mehr leisten können – und keine Politiker, die sich den Banken mehr als der eigenen Bevölkerung verpflichtet sehen. Wir brauchen jetzt radikale Maßnahmen im Klimaschutz, wenn wir als Gesellschaft überleben wollen." Aktivist Christian erklärt: "Die Hypo verliert 131 Millionen und Vorarlberg schreit auf. Wird mitten in der Klimakrise ein Straßentunnel für mindestens 300 Millionen gebaut, ist das ebenso ein Skandal."

(VOL.AT)

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