Derzeit habe der Standort Linz einen Produktivitätsvorsprung von zehn Prozent, der sinke aber seit Jahren und es sei absehbar, wann er weg sei.
Wirtschaft könne nichts für Arbeitslosigkeit
Eine Entscheidung über das Hauptquartier Linz stehe 2019/2020 an, bisher sei noch keine gefallen. Aber Eder warnt: “Derzeit macht es keinen Sinn, in Europa zu investieren.” Der Ball liege bei der Politik und die Wirtschaft lasse sich diesen nicht zurückspielen.
Man soll dann aber nicht für die Folgen von steigender Arbeitslosigkeit und politischer Radikalisierung die Wirtschaft verantwortlich machen. Kritiker, die dem börsenotierten Stahlkonzern reine Profitgier vorwerfen, seien entweder “ideologisch verblendet” oder würden “die Fakten nicht begreifen”.
Ruf nach Reindustrialisierung in Europa
Kritik am Wirtschaftsstandort Österreich übte auch OMV-Chef Gerhard Roiss. Es fehle an stabilen Rahmenbedingungen, das würden die Investoren weltweit nicht verstehen. Auch er erinnerte daran, dass sich die USA klar der Reindustrialisierung verschrieben haben, hier sei Europa nun auch aufgerufen, einen konsequenten Weg zu gehen. Zur Frage einer Verlegung der OMV-Zentrale von Wien ins Ausland, gab sich Roiss deutlich zurückhaltender (der Staat hält an der OMV 31,5 Prozent). Das Herz das Unternehmens schlage in Österreich, meinte er. (APA)