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VN-Test: iPad hält Versprechen

Der erste Eindruck der zahlreichen Probanden, die am Donnerstag in der "VN"-Redaktion Schlange standen: "Wow, hübsch." Und weil alle das iPad gleich angreifen wollten, kam als zweiter Satz meist: "Oha, aber leicht ist es nicht".
Erste iPad-Apps und was sie können
Das ist VOL auf dem iPad

iPad hat Gewicht

Tatsächlich wiegt das iPad mit seinen knapp 700 Gramm so viel wie drei mittelgroße Bücher – oder vier Äpfel. Wichtig ist aber: es liegt gut in der Hand. So gut, dass das Gewicht nach einigen Minuten gar nicht mehr auffällt. Und der Saft geht dem Tablett nicht so schnell aus: Tatsächlich entspricht die Laufzeit von rund zwölf Stunden im Dauerbetrieb den Angaben aus der Apple-Werbung. Musik hören soll an die 40 Stunden gehen. Den Beweis müssen wir vorerst schuldig bleiben.

So lange ist unser iPad noch nicht in Betrieb. Der Höhepunkt ist ohne Frage der berührungsempfindliche, höchst brilliante Bildschirm des Geräts. Videos, vor allem in HD, werden glasklar mit beeindruckend satten Farben dargestellt. Das gilt auch für Webseiten, was zunächst banal klingt, jedoch einen großen Unterschied macht. Anstatt mit einer Maus auf ein Objekt auf einem Bildschirm zu zielen, reicht mit dem iPad ein Fingertipp auf dem superscharfen, schönen Screen: Internet zum Angreifen, in einer nie dagewesenen Bildqualität.

Schnelligkeit

Hervorgehoben werden muss die Schnelligkeit, die flüssiges Navigieren durch die verschiedenen Programme zur wahren Freude macht. Die ersten, in den USA seit dem Wochenende verfügbaren Applikationen enttäuschen die Hoffnungen nach einer kleinen Medienrevolution nicht. Sie schüren sie weiter an. Für die Entwickler ist dramatisches Umdenken erforderlich. Wo für das iPhone noch spezielle Mini-Versionen von Webseiten erstellt werden mussten, ist auf dem 10-Zoll-Screen des iPads genügend Platz, um normale Webseiten bestens anzuzeigen. Und wenn die Flash-Technologie nicht fehlen würde, wärs tatsächlich perfekt. Maßgeschneiderter sind da die Applikationen.

Appetit auf Apps

Die neue Formel-1-App beispielsweise liefert wahrscheinlich mehr Daten auf die Fernsehcouch, als in der Boxengasse verfügbar sind. Einen Schritt weiter geht der US-Fernsehsender ABC. Mit seinem speziell fürs iPad geschriebenen, kostenlosen Programm kanibalisiert er sich selbst: Wer soll noch vor dem Fernsehgerät auf seine Lieblingsserie warten, wenn die US-Version von “Dancing Stars” oder Serienhits wie “Desperate Housewifes”, “Ugly Betty” oder “Lost” nur einen Fingerzeig entfernt sind. ABC zeigt seine TV-Programme im “ABC-Player” derzeit kostenlos. Auch für Zeitungsverlage bringt das Gerät Chancen. “USA Today” und die “New York Times” zeigen interaktive Zeitungen, bei denen Artikel mit Videos aufgeschmückt werden.

Was wir sehen, ist das Ergebnis von nur wenigen Wochen Entwicklungsarbeit. Es ist also nur der Anfang – und doch zeigt es, dass digitale Weiterentwicklungen dieser Art das Zeug haben, Papiermedien – aber auch das klassische Fernsehen – an die Wand zu spielen. Das iPad überzeugt im Alltagsgebrauch absolut. Ungeklärt bleibt die Frage des Transports. Hosentasche? Keine Chance. Mantel-Innentasche? Nein. “Ach, in die Handtasche passt das doch bestens”, hieß es zumindest bei der weiblichen Kollegenschaft.

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