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VKW gibt dem Eishockey einen Korb

(VN) Nach den Fußball-Erstligaklubs mokieren sich jetzt die Eishockey-National­ligisten über den – ihrer Ansicht nach – ungerechten Aufteilungsschlüssel von Sponsorgeldern der Vorarlberger Kraftwerke AG.

„Wir bekommen nicht einmal ein Prozent jener Summe an Sponsorgeldern von der VKW, die der SCR Alt­ach erhält“, sagt der ehemalige Obmann des EHC Lustenau, Werner Alfare. Zur Erinnerung: Unter den Vorarlberger Erst-Liga-Fußballklubs war eine Diskussion entbrannt, weil Altach mit 320.000 Euro deutlich mehr an Werbegeldern des Energiekonzerns lukriert als die Konkurrenz. „Wir haben bisher das genommen, was wir von den VKW bekommen haben“, so Alfare. „Und da muss ich meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass die Fußballklubs doch um ein Vielfaches besser dotiert wurden als wir. Dabei waren in den Play-offs die Zuschauerkulissen in Feldkirch oder Dornbirn nicht wesentlich geringer als bei den Fußballklubs.“

Die Breitenwirkung zählt

VKW-Vorstand Dr. Ludwig Summer sieht die Sponsorenmittel beim Fußball und im Handball am besten eingesetzt. „Wir betreiben keine Sportförderung. Wir versuchen mit unseren Sponsorgeldern das Produkt bei den Kunden zu positionieren und ein positives Image zu transportieren. Die Breitenwirkung, die der Fußball in den Medien, aber auch unter den aktiven Sportlern darstellt, ist gegenüber dem Eishockey eine andere.“ Summer verweist darauf, dass es in Vorarlberg 12.000 aktive Fußballer, aber nur 900 aktive Eishockeyspieler gibt. „Wir setzen bei unserem Sponsoring Schwerpunkte, es verläuft nicht nach dem Gießkannenprinzip. Und da haben wir vor Jahren beschlossen, mit dem Fußball und den beiden Handball-Erstligaklubs Prioritäten zu setzen.“ Auch Alexander Kutzer, Finanzchef beim EC hagn_leone Dornbirn, würde es gerne sehen, wenn von den VKW mehr Sponsorgelder als die kolportierten knapp 10.000 Euro (für alle vier Nationalligaklubs) zur Verfügung gestellt würden. „Wir stehen vom Faninteresse her gesehen besser da als so mancher Fußballklub. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass wir nicht in die Marketingschiene passen.“ Nicht verstehen würde Kutzer allerdings, wenn aufgrund politischer Interventionen VKW-Geld ausgeschüttet werden würde.

Das Fernsehen fehlt

Der Nachteil für das Vorarlberger Eishockey: Um eine Erhöhung des Werbewerts zu erreichen, fehlt ein wichtiges Kriterium fast völlig. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ignoriert die Nationalliga in der Berichterstattung mit wenigen Ausnahmen weitgehend.

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