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"Visions of Nature": Neue Ausstellung im Kunst Haus Wien

"Visions of Nature" im Kunst Haus Wien beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Natur und Mensch.
"Visions of Nature" im Kunst Haus Wien beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Natur und Mensch. ©Kunst Haus Wien/Eva Kelety
Das Kunst Haus Wien beschäftigt sich in seiner neuen Ausstellung ab 13. September unter dem Titel "Visions of Nature" mit dem Verhältnis von Mensch und Natur. Österreichische und internationale Künstler setzen das Thema mit Fotografie und Video um.

Vor dem Hintergrund des Anthropozän, der vom Menschen geprägten Epoche der Erdgeschichte, geht es in der neuen Ausstellung des Kunst Hauses Wien um die künstlerische Verarbeitung unseres Eingreifens in Landschaft und Natur: Ambivalentes Naturverständnis im Fokus

Eine Auswahl von 25 Positionen österreichischer und internationaler Künstler führt in der Ausstellung “Visions of Nature” eindrücklich vor Augen, dass dem Medium Fotografie und Video im Bestreben, das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Natur zu verstehen, eine besondere Rolle zukommt.

Ausstellung behandelt Vorstellungen von Natur

Im Unterschied zur direkten Betrachtung ist die Fotografie von Natur einer rationalen Ordnung unterworfen, die von den Betrachtern ausgeht. Die Abbildung von Landschaft und Natur erzeugt zwangsläufig eine Distanz zu dieser, ihre künstlerische Übersetzung lässt eine Reflexion mit mannigfachen Bedeutungsebenen zu.

Schon die Eingangsarbeit von Bruno von Roels mit dem Titel “I was in love with a place in my mind” stellt klar, dass die Ausstellung nicht die konkrete Natur behandelt, sondern Vorstellungen von Natur interpretiert und in Bilder übersetzt. So thematisiert Ola Lanko beispielsweise Landschaftsfotografie als individuelle Naturerfahrung und arbeitet in ihrer Installation das Stereotyp unseres Blicks auf die Natur heraus.

Landschaftsaufnahmen von Axel Hütters im Kunst Haus Wien

Die Werke Axel Hüttes, oft als der Landschaftsmaler unter den Fotografen bezeichnet, oder Simone Niewegs, mit ihren Bildern von Wäldern, scheinen dazu geradezu im Gegensatz zu stehen. Sie produzieren präzise, durchkomponierte Landschaftsaufnahmen, deren Bildmacht die emotionale Wirkung von Natur verstärken. Als Bild- und Klangkomposition inszeniert Tomas Eller die Bewegung eines einzelnen Blattes in einer meditativen Videoarbeit, die die Natur in ihrer Fragilität zeigt und als Sinnbild der menschlichen Existenz erscheint.

Den Menschen selbst, der sich in der Landschaft positioniert, zeigen die Aufnahmen von Andreas Gursky und Michael Höpfner, auch auf das Zeit- und Größenverhältnis von Natur im Vergleich zu einem menschlichen Leben anspielend. Rodrigo Braga filmt sich selbst in Aktion und Reaktion, in einer performativen Arbeit visualisiert er den Kampf mit der Natur, den Menschen als Naturkraft.

“Visions of Nature”: Sehnsucht nach Natur

Ein großer thematischer Bereich der Ausstellung widmet sich der künstlerischen Annäherung an die Natur und der Sehnsucht nach Naturerfahrung: Exemplarisch dafür steht der koreanische Künstler Myoung Ho Lee, der Bäume wie in einem Fotostudio in Szene setzt und portraitiert. Jakko Kahilamieni lebt in Finnland und nähert sich 100 Hektar geerbtem Land, indem er es fotografiert. Medienreflexiv verarbeitet Vanja Bucan die Sehnsucht nach intakter Natur, um nur einige der Positionen anzuführen.

Ein Quadratmeter Almwiese im Kunst Haus Wien

Mit dem maßstabsgetreuen Transfer von Natur ins fotografische Abbild arbeitet Claudia Märzendorfer und versetzt einen Quadratmeter sattgrüner Almwiese in den Ausstellungsraum. Wer sich zu Hause weiter daran sattsehen möchte, darf das Poster mitnehmen – als Erinnerung einer weiteren Naturbetrachtung durch Fotografie.

Die Ausstellung “Visions of Nature” ist von 13. September 2017 bis 18. Februar 2018 im Kunst Haus Wien zu sehen.

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