Der automatisierte Santa Claus als Chat-Partner wurde von Microsoft bereits im vergangenen Jahr eingerichtet. Das Unternehmen lud dazu ein, die Adresse northpole@live.com in die Kontaktliste des Messenger-Programms zu übernehmen und dann mit dem Weihnachtsmann zu plaudern. Das haben auch die minderjährigen Nichten eines Lesers des britischen IT-Portals The Register getan. Sie fingen mit dem künstlichen Chat-Wesen ein Gespräch über Pizza an, wunderten sich dann aber, als der Weihnachtsmann daraufhin das Thema wechselte und von Oralsex sprach.
Das Web-Portal prüfte die Sache nach und konnte den eigentümlichen Verlauf der Kommunikation bestätigen. Nach wiederholten Bitten um eine Pizza antwortete der digitale Santa Claus: You want me to eat what?!? Its fun to talk about oral sex, but I want to chat about something else. (Du willst, dass ich was esse?!? Es macht Spaß, über Oralsex zu reden, aber ich möchte über etwas anderes chatten.) Schließlich beschimpften sich die beiden Chat-Partner gegenseitig als dirty bastard.
Microsoft reagierte auf die Veröffentlichung von The Register, indem es den Weihnachtsmann aus dem Netz nahm. Firmensprecher Adam Sohn erklärte, die Entwickler hätten versucht, den Wortschatz von Santa Claus zu säubern. Aber selbst nach Veränderungen im Software-Code hatte Microsoft kein rechtes Vertrauen mehr in seinen künstlichen Chat-Weihnachtsmann.
Santa Claus ist nur einer von mehreren Software-Agenten, mit denen man im Live Messenger chatten kann. Zuletzt tauchte er zwar in einer Kontaktliste noch als online auf. Aber Versuche einer Kontaktaufnahme beschied er mit eisernem Schweigen.