Die kurze Zeremonie fand vor dem Collegium Pazmanium in Wien-Alsergrund statt, einen bereits im 17. Jahrhundert gegründeten katholischen Priesterseminar.
Mindszenty, dessen Geburtstag sich heuer zum 120 Mal jährt, gilt als Symbolfigur des Widerstandes gegen die KP-Diktatur in seiner Heimat. Seine letzten Lebensjahre hatte er in dem Collegium in Wien verbracht. Orban wird im Rahmen seines eintägigen Wien-Besuches auch mit Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Außenminister Michael Spindelegger (V) sprechen.
Viktor Orban: Zeremonie für Kardinal Mindszenty
Mit dem Kanzler wird der Vorsitzende der nationalkonservativen Fidesz-Partei am Rande eines Kulturevents im Zusammenhang mit der Verhüllung des Wiener Ringturms durch den ungarischen Künstler Laszlo Feher zusammentreffen. Weiters ist am Abend ein Gespräch mit Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger (V) vorgesehen.
Am Nachmittag hält Orban dann einen Vortrag bei der Wirtschaftskammer Österreich. Sein Referat hat den programmatischen Titel “Die Erneuerung Ungarns und die wirtschaftliche Wende in Europa”.
Kardinal Mindszenty galt als Vertreter einer kämpferischen Kirche. Der kommunistischen Machtübernahme von 1948/49 wollte er sich nicht beugen. 1949 wurde er unter falschen Anschuldigungen verurteilt und beim Volksaufstand 1956 aus dem Gefängnis befreit. Nach der Niederschlagung des Aufstands durch sowjetische Truppen floh er in die US-Botschaft in Budapest.
Das ungarische Regime ließ Mindszenty erst 1971 nach Österreich ausreisen, wo er vier Jahre später starb.
(APA)