Vierzig Kindernester in Vorarlberg – zehn neue 2014 bewilligt

Seit Mai hat die erfahrene Tagesmutter Simone Bischof eines von zehn neuen Kindernestern in Vorarlberg. Eine Arbeit, die für sie vor allem Berufung ist. Begonnen hat die 36-Jährige ihre Ausbildung zur Tagesmutter bereits vor neun Jahren, als sie selbst noch nicht einmal eigene Kinder hatte. Seither hat sie bereits unzählige Weiterbildungen absolviert. „Für mich war immer klar, ich möchte mit Kindern arbeiten”, sagt Bischof. Als Tagesmutter kann sie Beruf und Familie sehr gut vereinbaren.
In einem Kindernest werden in Kleinstgruppen vorwiegend Kleinkinder betreut. Die Gruppengröße ist dabei speziell auf diese Altersgruppe zugeschnitten. Zwischen fünf und sieben Kinder betreut eine Tagesmutter über die Woche verteilt in einem Kindernest. Aber nur maximal vier Kinder zwischen drei Monaten und vier Jahren sind zur selben Zeit anwesend.
Geborgenheit für die Kleinsten
Simone Bischof betreut Buben und Mädchen zwischen eineinhalb und drei Jahren und derzeit auch ein sechsjähriges Mädchen. Die kleine Gruppe ist laut Bischof ein großer Vorteil: „Ich kann auf jedes Kind speziell eingehen. Es gibt Entwicklungsphasen, in denen Kinder mehr Aufmerksamkeit brauchen und die Zeit habe ich hier”, sagt die Tagesmutter. Auch für die Geschäftsführerin der Vorarlberger Tagesmutter Angelika Hagspiel ist das Modell der Kindernester optimal für Kleinkinder: „In der familiären Atmosphäre einer Tagesmutter bekommen sie die Nestwärme und Geborgenheit, die sie brauchen.”
Tagesmütter, die ein Kindernest anbieten, verfügen über eine langjährige Erfahrung und eine fundierte Ausbildung in der Kinderbetreuung. Mit diesem Hintergrund können sie die Entwicklung der Kinder gezielt fördern. Hagspiel: „Großen Wert legen wir auf das gemeinsame Erleben und die alltäglichen Dinge.” Beispielsweise wird gemeinsam gekocht, der Tisch gedeckt oder im Garten gearbeitet – je nach Alter und Möglichkeiten der Kinder. Dabei kommt aber auch der Spaß nicht zu kurz.
Zeitlich flexible Betreuung
Gleichzeitig ist eine Tagesmutter sehr flexibel – ein großer Vorteil für berufstätige Eltern. Auch bei Simone Bischof in Ludesch gibt es keine starren Betreuungszeiten. Das erste Tageskind kommt bereits um sechs – bevor die Schicht seiner Mutter beginnt. Andere Kinder bleiben bis 19 Uhr. Wird es einmal länger im Job, ist das auch kein Problem.
Eine Bereicherung sind die Kindernester auch für Gemeinden. Denn sie können ihren Einwohnern mit diesem Modell Kinderbetreuungsmöglichkeiten außerhalb der Öffnungszeiten der Kindergärten und Spielgruppen anbieten. Zudem sind Kindernester für eine Gemeinde eine kostengünstige Alternative, denn eine Tagesmutter stellt kostenlos auch ihre Infrastruktur für die Tageskinder zur Verfügung.
Seit dem Frühjahr 2010 gibt es die Kindernester der Vorarlberger Tagesmütter in Vorarlberg. 2014 hat das Land zehn weitere genehmigt, damit sind es nun vierzig in ganz Vorarlberg. In der Gemeinde Ludesch ist das Kindernest von Simone Bischof das erste. Neu ist auch ein Kindernest in Bezau – das erste im Bregenzerwald. Zudem haben zwei Kindernester in Bludenz, zwei in Bregenz, drei in Dornbirn, eines in Feldkirch und eines in Rankweil eröffnet.
Weitere Informationen auf www.verein-tagesbetreuung.at.