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Vier Länder sind bei der Wahl zum Bundespräsidenten entscheidend

BP-Wahl: Vier Länder sind wahlentscheidend
BP-Wahl: Vier Länder sind wahlentscheidend ©APA (Sujet)
Die Bundespräsidentenwahl entscheidet sich in den vier großen Bundesländern - im roten Wien, im schwarzen Niederösterreich und in Oberösterreich und der Steiermark, wo bei den Landeswahlen 2015 die FPÖ sehr stark abschnitt.

Diese vier Länder stellen 70 Prozent der Wahlberechtigten. Interessant ist das vor 18.00 Uhr zu erwartende steirische Ergebnis. Wer dort vorne lag, zog bisher immer in die Hofburg ein.

Bisher vergleichsweise leicht

Denn in den bisher zwölf Volkswahlen war immer klar, dass entweder der SPÖ- oder der ÖVP-Kandidat der nächste Bundespräsident wird. Heuer geben die Meinungsforschern fünf Kandidaten Chancen, in die Stichwahl einzuziehen – und Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sowie Andreas Khol (ÖVP) die etwas geringeren als Alexander Van der Bellen (Grüne), Norbert Hofer (FPÖ) und Irmgard Griss (ohne Partei).

Gut möglich ist, dass am 24. April zumindest in der Steiermark Norbert Hofer Erster wird – war dort doch die FPÖ bei der Nationalratswahl im September 2013 stärkste Partei. Die SPÖ sicherte sich ihren österreichweit ersten Platz mit der relativen Mehrheit in Wien und Oberösterreich, in Niederösterreich lag die ÖVP vorne. In den Umfragen zur Nationalratswahl ist österreichweit seit längerem die FPÖ Erste.

Wien bisher immer rot

Bei den bisherigen Bundespräsidentenwahlen bestätigten sich die “Kernländer” der Traditionsparteien immer wieder als solche: In Tirol und Vorarlberg gewann immer (wenn es einen gab, also außer 1980 und 2010) der ÖVP-Kandidat, auch wenn fünf der bisher sieben gewählten Bundespräsidenten SPÖ-Bewerber waren.

Das “rote” Wien entschied sich so gut wie immer für die roten Kandidaten – nur einmal nicht: 1992 in der Stichwahl Rudolf Streicher (S) gegen Thomas Klestil (V) gab es eine Mehrheit für den ÖVP-Kandidaten, der dann auch Bundespräsident wurde. Ebenso Niederösterreich: Im schwarzen Kernland gewannen so gut wie immer die schwarzen Kandidaten, nur 2004 konnte sich dort der jetzige Amtsinhaber Heinz Fischer knapp gegen Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) durchsetzen.

18% Wahlberechtigter in Wien

Wie diese beiden Bundesländer gewählt haben, wird man am 24. April relativ spät – gegen 19.00 Uhr – wissen. Selbst die ersten veröffentlichten Hochrechnungen müssen noch ohne Wiener Ergebnisse auskommen. Denn in der Bundeshauptstadt schließen alle Wahllokale einheitlich erst um 17.00 Uhr, wenn über die ersten Hochrechnungen berichtet wird.

In Wien leben allerdings rund 18 Prozent der Wahlberechtigten – und noch mehr, rund 20 Prozent, in Niederösterreich. 17 Prozent sind Oberösterreicher – womit diese drei großen Länder im Osten zusammen schon deutlich mehr als die Hälfte der Stimmen ausmachen. Sie alle haben mehr als eine Million Wahlberechtigte. Der Steiermark (15 Prozent der Wahlberechtigten) fehlen nur mehr 30.000 auf die Millionen. Die wenigsten Wähler hat das Burgenland: 232.000 (bzw. 3,6 Prozent). Insgesamt sind am 24. April 6,4 Millionen Österreicher zur Entscheidung gerufen.

Die Wahl zum Bundespräsidenten

Bei der Hofburg-Wahl 2010 war in allen Bundesländern Heinz Fischer (2004 von der SPÖ nominiert) Erster, in Wien, Tirol und Vorarlberg kam er über die 80er-Marke, österreichweit blieb er mit 79,3 Prozent darunter. Bei seiner Wiederwahl hatte die ÖVP auf einen Bewerber verzichtet, gegen ihn traten nur Barbara Rosenkranz (FPÖ) und Rudolf Gehring (CPÖ) an. Die FPÖ-Kandidatin fand die größte Zustimmung in Kärnten (20,4 Prozent), österreichweit wählten sie 15,2 Prozent.

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(APA)

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