AA

Viennale setzt Agnes Varda ein Zeichen

Agnes Varda blickte auf ein höchstinteressantes Leben zurück.
Agnes Varda blickte auf ein höchstinteressantes Leben zurück. ©Viennale
Die bereits verstorbene Regie-Ikone Agnes Varda präsentiert in ihrem letzten Film einen persönlichen Einblick in ihre Welt. Bei der Viennale wird "Varda par Agnes" gezeigt.

Es ist das filmische Vermächtnis einer der Großen des Weltkinos: "Varda par Agnes" feierte im heurigen Februar Weltpremiere auf der Berlinale, wo ihn die 90-jährige Agnes Varda noch persönlich präsentierte. Nun ist der Rückblick auf das Leben der Ende März verstorbenen französischen Regielegende bei der Viennale zu sehen.

Es ist ein denkbar reduziertes Setting, das den Ausgangspunkt für "Varda par Agnes" bildet. Konkret hat die Hochbetagte aus ihrem 1994 erschienen Buch "Varda par Agnes" eine Regiemeisterklasse gemacht, die sie, im Regiestuhl mit der Aufschrift "Agnes V." sitzend, auf verschiedenen Bühnen hält. Doch alsbald weitet sich der reine Vortrag zum Kompendium aus Ausschnitten, Reflexionen und Gesprächen mit Wegbegleitern.

Varda als gelernte Fotografin

Die gelernte Fotografin, die selbst Fidel Castro vor der Linse hatte und zu einer der Wegbereiterinnen der Nouvelle Vague wurde, unterteilt ihre Ausführungen dabei in die "analoge Zeit" bis zum Jahr 2000 und die "digitale Zeit" danach. Damals begann sich die Regisseurin von Klassikern wie "Cleo von 5 bis 7" oder "Das Glück" zunehmend mit Installationen auszudrücken.

Auf dem Weg dahin macht sich Varda auf eine assoziative Reise durch ihr Oeuvre vom Kurz- bis zum Langfilm, weniger an einer Chronologie als einem thematischen Faden interessiert. Es ist ein Treibenlassen im Strom der Gedanken, unstrukturiert im formalen Sinne und doch der Varda'schen Logik folgend, die sich an den drei zentralen Begriffen Inspiration, Kreativität und Teilen manifestiert.

Eines ergibt das andere, sanft gleitet man von einem Winkel des Varda-Universums zum nächsten. Die Arbeit mit ihrem todkranken Ehemann Jacques Demy, den sie in "Jacquot de Nantes" ein Denkmal setzte, steht hier neben linker Politik und Feminismus als zentrale Themen im Schaffen der Regisseurin, stets gewürzt mit dem Varda eigenen Witz. So wird "Varda par Agnes" über die liebevolle Werkschau einer sympathischen Dame hinaus zu einem Stück Zeitgeschichte.

>> Alle Neuigkeiten zur Viennale

(APA/red)

  • VIENNA.AT
  • Special Viennale
  • Viennale setzt Agnes Varda ein Zeichen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen