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Viennafair: Veranstalter mit 15.500 Besuchern "nicht ganz happy"

"Die vierte Edition der Viennafair hat unsere Erwartungen in einigen Bereichen mehr als erfüllt", zeigte sich Veranstalter Matthias Limbeck zufrieden. Dennoch sehe er nicht "alles durch die rosa Brille".

Mit dem Ergebnis von 15.500 Besuchern bei der am gestrigen Sonntag zu Ende gegangenen Kunstmesse sei Matthias Limbeck, Geschäftsführer der veranstaltenden Reed Exhibitions Messe, “nicht ganz happy, das Potenzial in Wien ist höher”.    
    
Mit dem Fokus auf die zeitgenössische Kunst aus Ost- und Südosteuropa habe es eine “klare Positionierung gegeben”, so Limbeck. “Es haben sich nicht nur 260 internationale Sammler angemeldet, sondern sie waren auch präsent”, freute er sich über den “durch die Bank sehr guten Verkauf”. Die Galerien seien laut ersten Rückmeldungen sehr zufrieden, genaue Prozentsätze könne man aber erst in den kommenden Tagen veröffentlichen. Zu den Top-Verkäufen zählt jedenfalls “Nude with Mirror” von Tom Wesselmann, das die deutsche Galerie Benden & Klimczak für 375.000 Euro an einen österreichischen Sammler verkaufte. Die Galerie Knoll verkaufte die Skulptur von Tony Craigg für 165.000 Euro ins Ausland, die Galerie Thaddaeus Ropac erzielte für das Bild “Sodom 1997” von Gilbert & George 275.000 Euro.    
    
Die im Vorfeld erwarteten 17.000 Besucher habe man zwar nicht erreicht, mit 15.500 liege man jedoch klar besser als im Vorjahr, als 14.700 Interessierte zur Viennafair kamen. Im kommenden Jahr will Limbeck vor allem mehr Anstrengungen im Vorfeld unternehmen, auf die Messe hinzuweisen. “Man muss das ein bisschen aktionistisch fahren”, so der Geschäftsführer zur APA, “Es gibt rund 150.000 Menschen in Wien, die eine Affinität zur zeitgenössischen Kunst haben. Es müsste doch machbar sein, mittelfristig zehn bis 20 Prozent davon zu aktivieren”. Schließlich müsse man von den nun 15.500 Besuchern jene rund 4.500 Menschen abziehen, die bei der Vernissage waren, sowie Sammler, die jeden Tag wiederkämen. “Da bin ich dann bei 8.000 bis 9.000 Besuchern”, so Limbeck. Gerade wenn man die Prozentzahl der potenziell Interessierten auf Ost-Österreich hochrechne, “ist noch einiges machbar”.    
    
Mit dem CEE-Schwerpunkt habe man auf jeden Fall das “zarte Pflänzchen” der Sammler aus sowie für Mittel- und Osteuropa verstärkt. Neben ungarischen Sammlern habe man heuer auch erstmals russische begrüßt, so Limbeck. “Ich war sehr überrascht über den Mundpropaganda-Effekt”. Ein Drittel der 260 internationalen Sammler stamme aus den USA.    
    
Verbessern will er nächstes Mal auf jeden Fall die Standpräsentation der CEE-Länder, die er als “nicht sehr glücklich” bezeichnete. Man werde die Präsentation “etwas offener” gestalten und nicht alle Aussteller an einem Ort platzieren. Limbeck: “Es gibt Details mit Arbeitsbedarf.”    
    
Wie man in Hinkunft weiteres Publikum anlocken soll, liegt für ihn auf der Hand: “Es gibt auch erschwingliche Kunst für Leute, die auf dem Weg sind, Sammler zu werden. Nächstes Jahr müssen wir kommunizieren, dass es auch Kunst für ihre Geldbörse gibt.” Außerdem hofft Limbeck für das kommende Jahr, “dass uns die Stadt Wien besser unterstützt. Ich wünsche mir, dass es vom Stadtmarketing Gelder für die Viennafair gibt. Wien hat hier Aufholbedarf und irre Chancen, da kann man sich bei der Stadt Wien nicht mit einem Almosen davonstehlen”.    
    
Heuer waren 126 Galerien aus 19 Nationen zu Gast, die Werke von über 1.000 Künstlerinnen und Künstlern zeigten. Neben 46 Galerien aus Österreich waren u.a. 31 aus Deutschland und 21 aus den CEE/SEE-Schwerpunktländern dabei.    
    

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