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Viennafair: 126 Galerien bei "recht anständiger" vierter Auflage

©© Reed Exhibitions Messe
126 Galerien, 19 mehr als im Vorjahr, nehmen an der vierten Kunstmesse "Viennafair" teil, die heute, Mittwoch, Abend in der Messe Wien eröffnet wird. Aussteller aus 19 Nationen zeigen Werke von über 1.000 Künstlerinnen und Künstlern.

Neben 46 Galerien aus Österreich sind u.a. 31 aus Deutschland und 21 aus den CEE/SEE-Schwerpunktländern dabei. 260 internationale Sammler seien angemeldet, sagte Matthias Limbeck, Geschäftsführer der veranstaltenden Reed Exhibitions Messe Wien, bei der Pressekonferenz am Vormittag: “Das zeigt, dass wir ein Fixpunkt geworden sind und dass Wien etwas zu bieten hat.” 14.700 Messebesucher hatte man 2007 gezählt. “Heuer dürfen es ein bisschen mehr sein”, meinte Limbeck und hofft auf “so um 17/18.000 Besucher”.

“Die Messe ist recht anständig geworden”, sagte Edek Bartz, der künstlerische Leiter der bis Sonntag geöffneten Kunstmesse und wies auch auf beeindruckende Präsentationen heimischer Institutionen hin. Doch auch fehlende Internationalität wurde beklagt: “Wir denken in sehr kleinen, sehr lokalen Zusammenhängen”, meinte etwa Boris Marte von der Erste Bank, die einen Großteil der Galerie-Teilnahmen aus Ost- und Südosteuropa fördert. “Wir denken oft nur in den engen Grenzen des ersten Wiener Gemeindebezirks. Versuche auszubrechen sind dünn gesät und mager unterstützt.” Dem konnte sich Limbeck nur anschließen: “Wir von Reed sind nicht der ideale Kunstmessenveranstalter. Es gibt hier aber niemanden anderen. Diese Messe ist quasi ein Hobby von mir.” Man verdiene mit der viennafair kein Geld und er müsse bei der Zentrale in London dafür “immer den Rücken hinhalten”. Leider sei die öffentliche Unterstützung dieser auch für das Image Wiens wichtigen Veranstaltung “sehr, sehr schwach”.

 

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Servicestelle “departure wirtschaft, kunst und kultur GmbH”, Christoph Thun-Hohenstein, sah dagegen “keine Krise der Kunst in Österreich, weil wir nie diesen Gipfel wie anderswo hatten. Wir sind auf dem richtigen Weg, leider zu langsam.” Um diesen zu beschleunigen, kündigte er für Herbst einen Themencall zum Kunstmarkt an. “Es wird dazu kommen, dass die zeitgenössische Kunst auch bei uns den Stellenwert bekommt, den sie woanders hat.” Thun-Hohenstein moderiert morgen, Donnerstag (24.4., 17 Uhr) im Rahmen des Begleitprogramms eine Diskussion zum Thema “Art Market Futures: Global Trends and Regional Perspectives”.

 

Im Rahmen der Messen-Eröffnung wird heute um 18 Uhr der mit 5.000 Euro dotierte Galerienpreis der Wirtschaftskammer Wien für den besten Stand an den Gemeinschaftsstand der Christine König Galerie und der Gabriele Senn Galerie sowie an die Galerie Philipp Konzett für die Solo-Präsentation des aktionistisch arbeitenden Künstlers Christian Eisenberger vergeben. Damit würdige man auch das breite Spektrum der gezeigten Arbeiten, meinte Jury-Mitglied und Kunsthalle Wien-Direktor Gerald Matt: “Es war ein großes Vergnügen durch die Messe zu gehen.”

 

Einen Preis für die beste Präsentation im Rahmen der im Vorjahr eingeführten “Zone 1”, in der 19 Galerien auf jeweils 20 Quadratmetern Einzelpräsentationen junger Künstler zeigen, wird es heuer jedoch nicht geben. “Der Sponsor ist so kurzfristig abgesprungen, dass wir keinen Ersatz finden konnten”, bedauerte Bartz. So blieb nur der Verweis auf die derzeit im MUMOK laufende Ausstellung des Vorjahressiegers Kamen Stoyanov.

 

 Viennafair: 24. bis 27. April in der Messe Wien, Do, Fr 12-19 Uhr, Sa 11-19 Uhr, So 11-18 Uhr, http://www.viennafair.at

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