Nach der Eröffnung (für geladene Gäste) heute Abend (19.00 Uhr) im Liechtenstein Museum führen bis 12.10. “designsafaris” das Design-Festival aus Wien-Innere Stadt heraus bis nach Bratislava und Prag.
Und es soll mit einem vielfältigen, aber auf zehn Tage gerafften Programm gezeigt werden, dass die Veranstaltung “keine Eintagsfliege” ist, sondern sich als Festival im Frühherbst in Wien und auch international etabliert hat, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Die Vienna Design Week will das vielfältige Schaffen in den Bereichen Produkt-, Möbel- und Industriedesign in Wien sichtbar machen und Arbeiten von Designschaffenden aus dem In- und Ausland zeigen. Dabei soll “nicht nur die Designszene für Design interessiert werden”, sagte Lilli Hollein von der “Neigungsgruppe Design”, die die Veranstaltung im Vorjahr ins Leben gerufen hat.
Auch das breite Publikum soll mit diesem Aspekt der Kreativwirtschaft auf vielfältige Weise in Berührung kommen – oder gar “über Design stolpern”, wie Hollein sagt. Design soll nicht nur auf seinen Nutzwert hin bekanntgemacht und auch kritisch hinterfragt werden, sondern auch als Basis vieler Aspekte der Alltagswelt und der Kultur gezeigt werden.
Konfrontiert mit einer Luftblase voll Design werden Besucher des MuseumsQuartiers: Die Installation “PureAustrianDesign IN THE CITY” im MQ-Hof beinhaltet in ebendieser überdimensionalen, fast fünf Meter hohen Blase eine Auswahl von herausragenden Möbeldesigns aus Wien.
Bei den “Passionswegen” haben zehn Designer in zehn Geschäften – von der renommierten Porzellanmanufaktur bis zum Kaffeehaus – ortsspezifische Installationen gestaltet, die das Publikum erwandern kann. Am 5.10. führt die “designsafari” in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien nach Bratislava, um die slowakische Designszene näher zu erkunden. Und von 10. bis 12.10. geht es mit der zweiten “safari” nach Prag zum dort parallel stattfindenden “designblok 08”-Festival.
Am weiteren Programm der Design Week steht u.a. die Charity-Auktion von Politiker-Gewand, und mit dem in Berlin lebenden Designer Jerszy Seymour kann man in der MAK-Säulenhalle beim “First Supper” speisen. Das “Designerdock Wien” vergibt erstmals den “Young Dockers Award” für die beste Arbeit im Bereich Grafikdesign. Bei den “Talks” im Rahmen der Design Week geht es u.a. um das rechtliche Umfeld von Design-Projekten und die Zukunft des Designs in der Bildung.
Und im Filmarchiv Austria beschäftigt sich eine Filmreihe mit dem Design von Dystopien, etwa in den Streifen “A Clockwork Orange” und “Blade Runner”. Im Museum für Volkskunde ist die Schau “Tangible Traces” zu sehen, die vom Netherlands Architecture Institute für die Architekturbiennale 2007 in Sao Paulo konzipiert war.
Unter den Förderern der Veranstaltung sind u.a. auch die Wirtschaftskammer Wien und die Kreativwirtschaft-Förderungsplattform “departure”. Deren Geschäftsführer Christoph Thun-Hohenstein lobte die Vienna Design Week als “Jungbrunnen für Vernetzung” und Ort des “Abbaus von Berührungsängsten”.
Wirtschaftskammer Wien-Präsidentin Brigitte Jank strich den Wirtschaftsfaktor Design hervor: 15.000 Betriebe in Wien seien im Kreativwirtschafts-Bereich anzusiedeln, davon 2.400 seien reine Design-Betriebe.