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Vienna Capitals setzen wegen Corona vermehrt auf einheimische Talente

Die Corona-Pandemie beschleunigte und intensivierte den Wiener Weg der Capitals.
Die Corona-Pandemie beschleunigte und intensivierte den Wiener Weg der Capitals. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Vienna Capitals mehr auf einheimische Talente setzen. Man geht mit nur sechs Legionären in die neue Saison, dafür stehen 19 Wiener im Kader.

Es ist ein Vorgeschmack, was den Vereinen der ICE-Eishockeyliga in der am Freitag beginnenden Saison bevorstehen kann. Red Bull München hat am Mittwoch das für Freitag geplante Testspiel gegen die Vienna Capitals in Wien Corona-bedingt absagen müssen. Franz Kalla, General Manager der Caps, ist dennoch überzeugt, dass im Frühjahr der Meistertitel auf sportlichem Weg vergeben wird.

ICE-Eishockeyliga startet neue Saison mit Sicherheitsmaßnahmen

"Man sieht anhand von diesem Beispiel, wie schwierig es ist, für Teams, Mitarbeiter, Sponsoren, und Fans", sagte Kalla. Eine neue Corona-Verordnung in Bayern machte eine Anreise der Münchner unmöglich. Pläne für ähnliche Situationen während der Saison sind vorhanden, ligaweit und in Wien. "Wir haben uns natürlich vorbereitet, was ist, wenn jemand Covid-positiv ist, auch wenn der Headcoach Covid-positiv ist, wenn ein Spiel ausfällt", berichtete Kalla.

Es wird viel Flexibilität gefragt sein, aber dass man sich gut gerüstet fühlt, daran lässt der Manager keinen Zweifel. So wurden beim Red Bull Salute die Kabinen von Tatortreinigern desinfiziert, erzählte Kalla. In Wien sind Kalt-Vernebelungsmaschinen im Einsatz, die zweimal pro Woche die Kabinen innerhalb von 20 Minuten desinfizieren. VIP-Logen werden nach jedem Spiel gereinigt.

Kalla sieht den Sport demnach in einer Vorreiterrolle. "Der Sport ist eine Riesenchance für die Gesellschaft, um zu zeigen, wie man mit Krisen umgehen kann. Wenn es zu weiteren Beschränkungen kommen sollte, bin ich ziemlich sicher, dass wir weiterspielen können. Hellseher bin ich keiner, aber ich glaube, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass wir im April einen Meister haben", betonte er.

19 Wiener im Kader der Vienna Capitals

In Wien-Kagran selbst hat die Pandemie dazu geführt, dass mehr auf einheimische Talente gesetzt wird. Statt wie im Vorjahr mit elf Legionären gehen die Caps nur mit sechs in die Saison. Dafür stehen 19 Wiener im Kader, 14 Spieler kommen aus dem eigenen Nachwuchs, fünf 18- und 19-jährige Talente erhielten Profiverträge.

Schneller und radikaler wurde umgesetzt, was längerfristige Zielsetzung ist, nämlich auf den eigenen Nachwuchs zu bauen. "Die Strategie ist länger angelegt. Dieses Projekt mit Nachwuchs, Farmteam und Akademie war immer im Hintergrund. Der Zeitpunkt ist jetzt ein bisschen fremdbeeinflusst. Aber es ist natürlich eine Möglichkeit, wie in vielen anderen Dingen, dass man sich besinnt und einen anderen Weg versucht", erklärte Kalla.

Dass eine junge Mannschaft Formschwankungen haben wird, ist den Caps und auch Trainer Dave Cameron bewusst. Nur kurz habe man den Kanadier vom neuen Weg überzeugen müssen. "Er ist es gewohnt, mit jungen Spielern zu arbeiten und sie zu entwickeln. Er will aber auch gewinnen, das ist gut so", sagte Kalla.

"Wollen diesen Wiener Weg bestätigen"

Der General Manager ist überzeugt, dass sowohl die sportliche Führung als auch Unterstützer und Clubchef Hans Schmid die nötige Geduld und das Durchhaltevermögen aufbringen werden. "Wir haben unglaublichen Support von Sponsoren. Von den Fans erleben wir Solidarität. Und gottseidank haben wir einen sehr mutigen Präsidenten wie Schmid, der sich nicht schreckt, der dem Verein diesen Rückhalt gibt", lobte Kalla seinen Chef. Als möglichen Rettungsschirm sieht Kalla letztlich auch den Fonds der Regierung, der helfen soll, die wirtschaftlichen Einbußen zu mildern.

Sportliche Ziele rücken da vorerst in den Hintergrund. Gesund bleiben, Eishockey spielen können, Fans und Sponsoren Freude bereiten nannte Kalla vor den sportlichen Zielen. Letztere haben viel mit Entwicklung zu tun. "Wir wollen diesen Wiener Weg bestätigen. Es hat uns viel Freude gemacht, dieser Schritt zu mehr Wienern. In der Vorbereitung hat das sehr gut funktioniert, wir werden sehen, wie es in der Meisterschaft funktioniert", meinte Kalla.

(Schluss) sg/günAPA

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