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Viele Journalisten-Morde in Serbien nicht aufgeklärt

Die in Wien ansässige Südosteuropa-Medienorganisation SEEMO (South East Europe Media Organisation) hat die serbischen Behörden am Mittwoch aufgefordert, ihre Ermittlungen über den Mord am serbischen Zeitungsverleger und Publizisten Slavko Curuvija zu intensivieren.

Der Herausgeber der Wochenzeitschrift “Evropljanin” und der Tageszeitung “Dnevni telegraf” war am 11. April 1999 vor seiner Belgrader Wohnung ermordet worden.

Bis dato wurde niemand im Zusammenhang mit dem Mordfall angeklagt. “Die Verantwortlichen bleiben unbekannt”, stellte SEEMO in einem Schreiben an die serbische Justizministerin Snezana Malovic fest. Auch einige andere Mordangriffe, darunter jener auf den Journalisten Milan Pantic im Juni 2001 im zentralserbischen Jagodina, wie auch der auf Dada Vujasinovic, eine Belgrader Journalistin der Zeitschrift “Duga”, im April 1994, wurden nach Angaben der Medienorganisation noch immer nicht aufgeklärt.

Der bevorstehende zehnte Todestag Curuvijas sei eine traurige Erinnerung daran, wie weit einige zu gehen bereit seien, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, stellte SEEMO im Schreiben an die serbische Justizministerin fest.

Die Belgrader Behörden hatten nach der politischen Wende im Oktober 2000 die Aufklärung des Mordanschlages auf Curuvija als eine ihrer Prioritäten bezeichnet. Seitdem wurden wiederholt Ermittlungen ohne ein klares Ergebnis geführt. Bisher steht fest, dass Curuvija vor seinem Tod vom damaligen Geheimdienst SDB observiert wurde. Der Mordangriff selbst wurde aber offensichtlich von SDB-Mitarbeitern aus der Unterwelt durchgeführt. Einer der mutmaßlichen Mörder Curuvijas hat sich kurz darauf umgebracht.

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