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Viele Fragezeichen beim Klien-Team

VN (Dietmar Gasser) -  Die F1-Zukunft des Hohen­emser hängt weiter in der Luft. Hat das HRT-Team überhaupt ein Auto für 2011?

Christian Klien möchte nach eigenen Aussagen im kommenden Jahr 20 F-1-Rennen bestreiten. Ob sich das bewerkstelligen lässt, steht noch komplett in den Sternen. Man verhandelt mit Virgin, wo neben Timo Glock noch das zweite Cockpit zu besetzen ist und mit dem spanischen Hispania Racing Team (HRT). Hier sieht Klien die besten Chancen, doch bei HRT muss man ernsthaft ein Fragezeichen hinter das Team setzen. Das heurige Auto war eine „Gurke“, für die Weiterentwicklung fehlt hinten und vorne das Geld. Sollte wieder die 107-Prozent-Regel fürs Training eingeführt werden, kann die HRT-Truppe gleich zu Hause bleiben. Ein neuer Renner ist weit und breit nicht in Sicht: Mit Chassis-Hersteller Dallara hat man sich zerstritten, Toyota rückt das ursprünglich für die heurige Saison konstruierte Auto wegen versprochener, aber ausbleibender HRT-Zahlungen nicht raus. Findet Klien „Partner“? Derzeit liegen die Boliden gestrippt in den Werkshallen von Teamchef Colin Kolles in Greding bei Ingolstadt darnieder. Bekannt ist nur, dass man neu die Getriebe von Williams bekommen soll. Trotzdem gibt sich Kolles gelassen: „Das Auto für 2011? Wir werden eines haben.“ Haken an der Sache: Der wackeren Crew läuft die Zeit davon. Klien hat unterdessen andere Sorgen: Er muss einen Gönner finden, Geld auftreiben und in die „Partnerschaft“ einbringen. Die fahrerische Leistung ist nicht mehr für ein Cockpit ausreichend, es muss auch der Bank-Kontostand passen. Klien-Manager Roman Rummenigge ist vehement auf Sponsorensuche: „Man ist am Verhandeln, es ist noch einiges möglich, aber nix ist fix . . .“ Die Summen sind ungefähr bekannt: 250.000 Euro sind der unterste Einsatz für einen Einsatz in einem Grand-Prix-Lauf. Bei HRT bzw. Colin Kolles dürfte man es um einiges billiger kriegen, aber geschätzte drei Millionen Euro für eine komplette Saison sind auch dort die absolut unterste Schmerzgrenze.

Wer bringt das meiste Geld?

Das nächste Problem für Klien: Es finden sich immer wieder gut betuchte Nachwuchspiloten auf dem Fahrermarkt, die wesentlich mehr Geld mitbringen können als der Hohenemser. Der bisherige Stammpilot Bruno Senna könnte – sofern er nicht bei Lotus-Renault unterkommt – mit viel Mitgift Klien das Cockpit bei Hispania Racing wieder streitig machen. Auch der junge Italiener Davide Valsecchi, der in diesem Jahr die GP2-Asia-Serie gewann, buhlt um eine HRT-Fahrgelegenheit. Julia Spacek, Pressesprecherin von HRT: „Über aktuelle Verhandlungen mit potenziellen Kandidaten für das Cockpit im kommenden Jahr können wir zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Auskunft geben.“ Und Teamchef Colin Kolles meint: „Wir sind nicht unbedingt in Eile. Die Deadline ist drei Tage vor dem ersten Rennen.“

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