Sonntagmorgen in Feldkirch, Schauplatz die evangelische Pauluskirche in Feldkirch. In einem Raum im Untergeschoss herrscht munteres Treiben: Es wird gemalt, gebastelt und gelacht – Kindergottesdienstzeit.
“Franzi, welche Farbe soll ich für den Kelch nehmen?”, und “Wie mache ich das am besten mit dem Hintergrund?” Beantwortet werden all diese Fragen von Franziska Summer, die hier seit gut eineinhalb Jahren zweimal im Monat eine fröhliche Schar zum evangelischen Kindergottesdienst begrüßt.
Alles begann mit dem Sozialprojekt “Public Service” des Gymnasiums Feldkirch. “Als wir uns eine Public-Service-Stelle suchen mussten, fiel mir ein, dass in unserer Kirche seit längerer Zeit kein Kindergottesdienst mehr angeboten werden konnte”, erinnert sich die 16-jährige Oberstufenschülerin. Sie bewarb sich für dieses Amt 4und hatte Erfolg: “Es ist mir tatsächlich gelungen, den Kindergottesdienst wieder zum Leben zu erwecken”, sagt sie heute und ein wenig Stolz schwingt mit.
Dabei ist die Aufgabe nicht immer leicht, denn die Altersdifferenz ihrer Schützlinge reicht vom Kindergärtler bis zur angehenden Bakip-Schülerin. “Bei der Vorbereitung muss ich das natürlich berücksichtigen”, erklärt die Gymnasiastin und betont, dass in den Stunden nicht “nur” gemalt und gespielt werde. Thematisch orientiert sie sich am Kindergottesdienstplan der Evangelischen Kirche. “Ich bereite entsprechend ein biblisches Thema vor, überlege mir, was man dazu vielleicht basteln könnte, ein passendes Lied und ein Gebet”, berichtet sie, “für jede Stunde erstelle ich ein genaues Konzept.”
Fragt man die 16-jährige, die in ihrer Freizeit übrigens leidenschaftlich gerne singt und tanzt, was ihr am meisten an dieser ehrenamtlichen Aufgabe gefällt, dann ist es neben der intensiven Auseinandersetzung mit der Bibel die Möglichkeit, selbständig und verantwortungsvoll arbeiten zu dürfen. “Das Vertrauen, das mir die Gemeindevertreter entgegenbringen, ist für mich eine riesige Anerkennung”, schmunzelt sie, “aber am schönsten ist es, wenn die Kids so richtig vergnügt und zufrieden vom Kindergottesdienst nach Hause gehen.”