Viel Arbeit verändert das Gehirn: Studie zeigt messbares Wachstum bei Power-Jobbern

Langes Arbeiten hinterlässt offenbar Spuren – und zwar im Kopf.
Arbeitszeit beeinflusst das Gehirn
Eine koreanische Studie definiert Vielarbeit mit einer Wochenarbeitszeit von 52 Stunden. Im Vergleich zu Menschen mit regulärer Arbeitszeit zeigte sich bei Menschen mit hoher Arbeitsbelastung eine auffallende Veränderung im Gehirn: Der mittlere Frontallappen war um rund 20 Prozent größer. Auch andere Gehirnregionen wiesen ein messbares Wachstum auf.

Höhere Denkleistung, aber auch mehr Stressanfälligkeit
Was bedeutet das? Laut dem Wiener Arbeitsmediziner Wolfgang Lalouschek ergibt das durchaus Sinn: „Das sind die Bereiche, wo die höchsten Hirnleistungen stattfinden – und auch die Emotionsregulierung, die im Arbeitskontext besonders gefordert ist“, sagt er im Gespräch mit "Ö1". Die strukturellen Veränderungen könnten demnach die kognitive Leistungsfähigkeit steigern. Gleichzeitig warnt der Experte jedoch: Größere Belastungspotenziale könnten die Betroffenen auch anfälliger für emotionale Probleme machen.
Innere Einstellung als Schlüsselfaktor
Ob die zusätzliche Arbeit überhaupt negativ empfunden wird, hängt stark vom persönlichen Zugang zur Arbeit ab. „Die innere Einstellung spielt eine zentrale Rolle“, betonte Lalouschek gegenüber "Ö1". Wer seine Tätigkeit mit Sinn erfüllt sieht, könne die Belastung oft besser kompensieren – während andere sie als überfordernd erleben. "(VOL.AT)"