“Das ganze Team hat einen großartigen Job gemacht, das Auto ist fantastisch gelaufen. Nur die letzten 10, 15 Runden war der Herzschlag etwas höher, da hatten wir Probleme mit dem Getriebe, das wir deshalb versucht haben zu schonen”, erklärte Vettel nach seinem dritten Monza-Sieg nach 2008 und 2011. In Summe war es der bereits 32. GP-Triumph für den 26-Jährigen, womit er nun im Ranking der Piloten mit den meisten GP-Siegen gleichauf mit Alonso Vierter ist.
Schaumgebremster Alonso
Neben Vettel, der bei der Siegerehrung von den Tifosi ausgepfiffen wurde, hatte auch sein mit Saisonende scheidender Teamkollege Mark Webber Grund zur Freude. Der 37-jährige Australier, der bisher nie in die Top 5 in Monza gekommen war, wurde in seinem letzten europäischen Grand Prix Dritter. Alonsos Lächeln nach dem Ferrari-Heimrennen wirkte dagegen ein wenig gequält.
“Ich denke, wir haben das Maximum aus dem Auto herausgeholt”, sagte der Iberer, der er auch in seinem vierten Rennen mit Ferrari aufs Monza-Podium kam. Dafür hatte er in der Anfangsphase viel Risiko genommen, als er von Startplatz fünf aus gleich zu Beginn Webber attackiert hatte und auf Platz drei hinter seinem brasilianischen Teamkollegen Felipe Massa, der schließlich Vierter wurde, vorgeschossen war. “Wir haben nichts mehr zu verlieren, wir müssen jetzt großes Risiko nehmen”, meinte Alonso zu diesem Manöver, bei dem sich die beiden Boliden kurz berührt hatten.
Mercedes schwächer als zuletzt
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der im Italien-Grand-Prix nach einem Reifendefekt in der Anfangsphase am Ende nicht über Rang neun hinauskam, liegt als WM-Dritter bereits 81 Zähler hinter Vettel. “Ein ‘Patschen’ kann natürlich immer passieren, aber generell war unsere Performance nicht so wie in den letzten Rennen”, kritisierte Niki Lauda als Teamaufsichtsrats-Vorsitzender von Mercedes.
Ricciardo zeigt auf
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko durfte dagegen ein zufriedenes Resümee ziehen. “Ein Sieg hier in Monza ist immer etwas ganz Besonders, vor allem in dieser eindrucksvollen Weise. Das ist sehr, sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Saison”, betonte der 70-jährige Steirer, der auch die Leistung von Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo, der Siebenter wurde, als “sensationell” einstufte.
Der 24-jährige Australier löst ab der kommenden Saison seinen Landsmann Webber als Vettel-Teamkollege ab. “Wir wissen schon, was wir machen und warum wir ihn gewählt haben”, gab Marko zu Protokoll. Die WM wird in zwei Wochen mit dem Nachtrennen in Singapur fortgesetzt. Dort geht Vettel gleich in doppelter Hinsicht auf den Hattrick los, hat er doch im Stadtstaat schon 2011 und 2012 gewonnen.
Endstand nach 53 Runden: | |||||
1. | Sebastian Vettel | GER | Red Bull | 1:18:33,352 | 1 |
2. | Fernando Alonso | ESP | Ferrari | + 5,4 | 1 |
3. | Mark Webber | AUS | Red Bull | 6,3 | 1 |
4. | Felipe Massa | BRA | Ferrari | 9,3 | 1 |
5. | Nico Hülkenberg | GER | Sauber | 10,3 | 1 |
6. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | 10,9 | 1 |
7. | Daniel Ricciardo | AUS | Toro Rosso | 32,3 | 1 |
8. | Romain Grosjean | FRA | Lotus | 33,1 | 1 |
9. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | 33,5 | 1 |
10. | Jenson Button | GBR | McLaren | 38,3 | 1 |
Vettel zog mit 32 GP-Siegen mit Alonso gleich
Der deutsche Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel hat am Sonntag mit seinem Sieg in Monza seinen bereits 32. Formel-1-Grand-Prix gewonnen. Damit zog der 26-jährige Red-Bull-Pilot in der ewigen Bestenliste mit dem viertplatzierten Ferrari-Star Fernando Alonso aus Spanien gleich. Damit hat keiner der aktuellen Piloten der Motorsport-Königsklasse mehr Rennen gewonnen als Vettel.
(APA)