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Vettel siegt nach Sommerpause: Erster Triumph in Spa

Red Bull ist optimal aus der Sommerpause in die Formel-1-WM zurückgekehrt. Nach zwei Monaten mit drei sieglosen Rennen feierte das austro-englische Team am Sonntag beim belgischen Klassiker in Spa mit Sebastian Vettel vor Mark Webber einen Doppelsieg vor dem Engländer Jenson Button im McLaren. Weil zudem Lewis Hamilton ausfiel, führt Titelverteidiger Vettel nach seinem siebenten Saisonsieg im 12. von 19 Rennen 92 Punkte vor Webber und schon 102 und damit vier Rennsiege vor dem in Spa viertplatzierten Ferrari-Star Fernando Alonso.
Vettel siegt in Spa

Spa-Francorchamps. Schon im Qualifying für den Belgien-Grand-Prix hatte sich abgezeichnet, dass Red Bull in der dreiwöchigen Sommerpause auf die Reifen-Probleme bei kühlerem Wetter reagiert hatte. Nach der neunten Saison-Pole am Samstag für Vettel feierten die Bullen am Sonntag nach perfektem Reifenmanagement trotz eines kapitalen Fehlstarts von Webber den ersten Triumph in Spa, der zum insgesamt zehnten Mal seit Bestehen des Rennstalls sogar doppelt ausfiel.

“Juhu, was für ein Rennen”, jubelte der 24-jährige Vettel noch im Auto über seinen 17. Grand-Prix-Sieg, dem ersten in Spa, wo Red Bull nun einen der letzten weißen Flecken ausgelöscht hat. Dass Red Bull selbst auf einer Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke wie Spa einen Doppeltriumph feiert, lässt an eine baldige WM-Entscheidung glauben. Denn nach dem kommenden Rennen in Monza kommen mit Singapur und Japan wieder ausgesprochen Red-Bull-Pisten. Der Titelkampf in der Formel 1 ist nach dem Spa-Triumph also fast schon entschieden.

Denn Vettel hat mit 259 Zählern jetzt schon mehr Punkte auf dem Konto, als er im Vorjahr zum ersten Titel benötigt hat. Zudem patzten die Gegner auch in Belgien, das einen vor allem im ersten Renndrittel aufregenden Grand Prix erlebte.

Allen voran schusselte Hamilton. Der Engländer, dessen Eigensinn fast schon an Realitätsverweigerung grenzt, schoss sich in Belgien selbst aus dem Rennen, indem er mit dem überholenden Sauber des Japaners Kamui Kobayashi kollidierte und mit fast 300 km/h in die Mauer crashte. Es wurde als normaler Rennunfall gewertet, Hamilton verstand freilich wieder einmal nicht, warum dies hatte passieren können. “Er hätte nur geradeaus fahren müssen, ein klarer Fehler von Lewis”, urteilte Niki Lauda.

Bei Red Bull war vom trotz diesmal trockener Piste wieder einmal eher chaotischen Start weg alles auf Reifenmanagement ausgelegt. Webber kam früh zum Wechsel an die Box, dann auch Vettel, der immer wieder über Blasenbildung am linken Vorderreifen klagte. In Summe hatte man aber eine perfekte Strategie. Während der Safety-Car-Phase nach dem Hamilton-Unfall wechselte der Deutsche erneut die Pneus, lag ab der 17. von 44 Runden wieder an der Spitze und war ab da unantastbar.

“Unser großes Ziel heute war, nicht so sehr auf das Resultat sondern auf die Reifenentwicklung zu schauen”, erklärte Vettel. “Wir konnten aber ohne großes Risiko mithalten. Das Auto war brillant, es war unser bestes Rennen heuer”, gab sich der Champion äußerst zufrieden. Das war auch RB-Direktor Helmut Marko: “Die Reifensituation hier war kritisch. Aber nach dem frühen Stopp von Webber wussten wir, dass der Reifen sicher ist. Von da an haben wir unser Tempo nur noch auf den Gegner abgestimmt”, erklärte der Österreicher. “Denn ab da war klar, dass wir das sicher nach Hause fahren.”

Damit war der von Platz 13 gestartete “Reifenflüsterer” Jenson Button in der zweiten Rennhälfte schnellster Mann im Feld und schaffte es damit noch auf Platz drei. Noch mehr Plätze als Button machte nur Jubilar Michael Schumacher wett. Exakt 20 Jahre nach seinem Formel-1-Debüt fuhr der 42-jährige Deutsche im Mercedes vom 24. und letzten Platz auf Rang fünf.

Sieben Rennen vor Schluss hat Vettel damit so viel Vorsprung, dass er wohl selbst beim drittletzten Saisonlauf Ende Oktober in Indien sicher noch an der Spitze liegen wird. Denn hinter Vettels “Adjudant” Webber ist nun wieder Alonso erster “Verfolger” des Deutschen. “Sie haben einen guten Job gemacht”, lobte der Spanier Red Bull. “Solange es mathematisch möglich ist, bleiben wir dran. Wir sind aber auch realistisch und wissen, dass es nun schon extrem schwierig wird.” Vettel gab sich wie immer zurückhaltend: “Ich hoffe, es geht so weiter.”

Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps, Endstand:

 
1. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:26:44,893
2. Mark Webber AUS Red Bull + 3,741
3. Jenson Button GBR McLaren 9,669
4. Fernando Alonso ESP Ferrari 13,022
5. Michael Schumacher GER Mercedes 47,464
6. Nico Rosberg GER Mercedes 48,674
7. Adrian Sutil GER Force India 59,713
8. Felipe Massa BRA Ferrari 1:06,076
9. Witali Petrow RUS Lotus Renault 1:11,917
10. Pastor Maldonado VEN Williams 1:17,615
11. Paul di Resta GBR Force India 1:23,994
12. Kamui Kobayashi JPN Sauber 1:31,976
13. Bruno Senna BRA Lotus Renault 1:32,985
14. Jarno Trulli ITA Team Lotus 1 Runde
15. Heikki Kovalainen FIN Team Lotus 1 Runde
16. Rubens Barrichello BRA Williams 1 Runde
17. Jerome d’Ambrosio BEL Virgin 1 Runde
18. Timo Glock GER Virgin 1 Runde
19. Vitantonio Liuzzi ÍTA Hispania 1 Runde

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