Die Nachfrage nach veganen Produkten steigt. Ebenso das Angebot. Oftmals scheint die Kennzeichnung "vegan" jedoch unnötig zu sein. In gewissen Produkten würde man nämlich keine tierischen Inhaltsstoffe erwarten. Doch in einigen Produkten sind unerwartet genau solche enthalten. Die Organisation Foodwatch hat dazu bereits 2016 Produkte getestet und Transparenz gefordert.
Farbe aus Läusen
Einer dieser Inhaltsstoffe ist der Farbstoff "echtes Karmin", der aus Läusen gewonnen wird. Dieser ist oftmals in Lebensmitteln wie Fruchtgummi und Marmelade enthalten. Erkennen kann man diesen Farbstoff an der Bezeichnung E 120. Dieser Inhaltsstoff kann jedoch immerhin aufgrund der Lebensmittelkennzeichnung erkannt werden.
Nicht deklarierte Bestandteile
Foodwatch kritisierte, dass tierische Bestandteile ohne Deklarationspflicht als Trägerstoffe von Aromen und Vitaminen in Lebensmittel gelangen. Dadurch sind diese nicht zu erkennen. So kann Gelatine in verschiedenen Getränken wie Wein, Säften und Bier zum Einsatz kommen. Diese wird einerseits für die Klärung der Getränke oder als Träger von zugesetzten Vitaminen verwendet. In Chips können laut Foodwatch tierische Aromen von Wild, Fisch, Geflügel, Rind oder Schwein enthalten sein. Außerdem können Auszüge aus Schweineborsten oder Federn in der Brotherstellung eingesetzt werden und Gelatine in Frischkäse enthalten sein.
Gesetzliche Klarstellung gefordert
"Um Transparenz und Wahlfreiheit zu erreichen, fordert foodwatch eine gesetzliche Klarstellung", heißt es auf der Webseite. Das bedeutet, dass auch tierische Substanzen im Herstellungsprozess und Bestandteile in Aromen, Zusatzstoffen und technischen Hilfsstoffen deutlich erkennbar sein müssen. Außerdem müssen die Begriffe "vegan" und "vegetarisch" lebensmittelrechtlich definiert werden, fordert die Organisation.
(Red.)