Versorgungskrise: Diabetes-Medikament 'Ozempic' nicht verfügbar

Das Medikament "Ozempic", ursprünglich für Diabetiker entwickelt, ist aufgrund eines Internet-Hypes als Abnehm-Spritze bekannt geworden. Aktuell ist es in vielen Regionen Österreichs nicht mehr verfügbar, was insbesondere für die große Anzahl an Diabetes-Patienten im Land – etwa 10 Prozent der Bevölkerung, von denen 80 bis 95 Prozent an Diabetes mellitus Typ 2 leiden – ein ernsthaftes Problem darstellt.
Fehlende Verfügbarkeit erschwert Alltag
"Ozempic" mit dem Wirkstoff Semaglutid, das in Form von Fertigpens erhältlich ist, erleichtert vielen Diabetikern die tägliche Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels. Doch nun berichten Betroffene von wiederholten Verfügbarkeitsproblemen in Apotheken. Dies führt zu Unsicherheiten und Wartelisten für die Patienten, die auf das Medikament angewiesen sind.
Problematischer Off-Label-Use
Das Gesundheitsministerium führt den Mangel auf den populären, jedoch medizinisch nicht indizierten Gebrauch (Off-Label-Use) des Medikaments zur Gewichtsreduktion zurück. Diese Situation hat nicht nur zu Lieferengpässen geführt, sondern auch zur Meldung von Fälschungen des Mittels.
Engpässe bis ins neue Jahr
Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) reagierte bereits mit Vertriebseinschränkungen und setzte "Ozempic" auf die Liste der Arzneimittel, die nicht parallel exportiert werden dürfen. Trotzdem bleibt die Versorgungssituation angespannt, und eine baldige Verfügbarkeit des Medikaments ist unwahrscheinlich. Der Hersteller Novo Nordisk bestätigt weltweite Lieferengpässe und empfiehlt betroffenen Patienten, sich bezüglich alternativer Behandlungsmöglichkeiten an ihre Ärzte zu wenden, da eine Entspannung der Lage erst im nächsten Jahr erwartet wird.
(VOL.AT)