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Verlängerung der Wiener U-Bahn bis Wiener Neudorf möglich

„Zug fährt ab“ - Diese Durchsage könnte in Zukunft auch jenseits der Wiener Stadtgrenzen zu hören sein. Denn laut Rathaus wird die Verlängerung der U-Bahn-Linie U6 von Siebenhirten bis nach Wiener Neudorf geprüft.

Möglich ist demnach nicht nur die bisher überlegte Verknüpfung mit der Badner Bahn, sondern, so hieß es, auch eine „echte U-Bahn“ auf eigener Trasse.

Die Südverlängerung der U6 ist Teil der vierten U-Bahn-Ausbaustufe. Über deren Finanzierung wird derzeit zwischen Bund und Stadt Wien verhandelt.

Wünsche, die U-Bahn bis ins Wiener Umland zu führen, gibt es schon seit langem. Meist wurden sie von niederösterreichischer Seite geäußert. Wien verhielt sich bisher eher zurückhaltend. Vor allem eine Südverlängerung galt als problematisch – befürchtet wurde unter anderem eine Schwächung des Wiener Handels bei einer Anbindung der Shopping-City-Süd in Vösendorf.

Ob die SCS bei einer Verlängerung nach Wiener Neudorf eine U-Bahn-Station erhält, ist völlig offen. Das gilt jedoch für alle Details zur Südverlängerung: Es gehe um ein Projekt, das realisiert werden könnte, wurde im Büro der Wiener Finanzstadträtin Renate Brauner (S) betont. Ob und bis wann es umgesetzt werde, hänge nicht zuletzt von den derzeitigen Gesprächen ab. Diese würden „konstruktiv geführt“, hieß es im Rathaus.

Weitere Auskünfte gab es mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht. Die U6-Verlängerung sei jedenfalls noch in einem sehr frühen Planungsstadium: „Wir befinden uns eher im Bereich Machbarkeitsstudie.“

Wien verhandelt mit dem Bund derzeit über die so genannte vierte U-Bahn-Ausbaustufe. Diese umfasst – neben der möglichen U6-Südverlängerung – folgende Pläne: Verlängerung der U4 nach Auhof, der U2 nach Süden ins Stadtentwicklungsgebiet beim geplanten Zentralbahnhof sowie der U1 nach Rothneusiedl. Auch der weitere Ausbau der U2 im Norden zum Flugfeld Aspern ist enthalten.

Die U2-Strecke vom Schottenring zum Happel-Stadion bzw. über die Donau zur Aspernstraße ist bereits ausverhandelt und in Bau. Der Abschnitt zum Stadion wird vor der Fußball-EM im Frühling 2008 eröffnet, die Aspernstraße soll bis 2010 angefahren werden.

„Die Verhandlungen laufen, seit es eine neue Regierung gibt. Ziel ist ein Abschluss noch vor dem Sommer“, sagte der Sprecher Brauners gegenüber der APA. Und auch bei der Aufteilung der Finanzierung gibt es ein klares Ziel: Eine 50:50-Aufteilung zwischen Wien und dem Bund, so wie beim U-Bahn-Bau bisher üblich. Unumstritten war dieses Modell zuletzt aber nicht: Der frühere Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) hatte die Aufteilung in Frage gestellt. Insgesamt soll die kommende U-Bahn-Ausbaustufe rund 2 Mrd. Euro kosten.

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