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Verkehr ist Klimakiller Nr. 1

Der rasch wachsende KfZ-Verkehr ist die wohl schwierigste Nuss, die die 100 Politiker, Experten und Interessensvertreter beim Klimagipfel der Regierung am Montag in Wien zu knacken haben.

Die Jahr für Jahr anfallenden Zuwächse beim Verkehr in den Griff zu bekommen ist für Umweltminister Josef Pröll (V) das zentrale Thema des Gipfels. Man könne den anderen Sektoren – Industrie, Energie, Haushalte – nicht zumuten, laufend das wieder gut machen, was im Verkehr Jahr für Jahr mehr ausgestoßen wird, meint der Umweltminister.

So ist beispielsweise allein die Zahl der Pkw in den 15 Jahren seit 1990 um 48 Prozent auf 4,2 Millionen gestiegen. Und das Volumen im Lkw-Transitverkehr hat sich von 1994 (vor EU-Beitritt) bis heute von 18,9 Mio. Tonnen auf 43,1 Mio. Tonnen transportierter Ware mehr als verdoppelt. Demgegenüber wurden auf der Schiene im Jahr 1994 knapp 11 Mio. Tonnen transportiert, heute sind es ebenfalls vergleichsweise magere 15,2 Millionen Tonnen.

Er verstehe die Sehnsucht der Bevölkerung nach Mobilität, meinte der Umweltminister in einem der APA übermittelten Statement am Wochenende – man versuche die Mobilität etwa mit der Beimischung von Biosprit oder Dieselpartikelfiltern zum Treibstoff „so umweltverträglich wie möglich zu gestalten“. Dennoch „sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Von 1990 bis heute haben sich die CO2-Emissionen aus dem Verkehr beinahe verdoppelt.“

Der ARBÖ hat im Vorfeld des Klimagipfels die Abschaffung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für alle neu gekauften Pkw vorgeschlagen, die weniger als 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Zusätzlich unterstütze man die Autoimporteure bei ihrer Forderung, für eine Verschrottungsprämie für über 15 Jahre alte Pkw auszuzahlen, erklärte ARBÖ-Generalsekretär Peter Stuppacher in einer Aussendung. „Als pragmatische Vision für die Zukunft rät der ARBÖ, dafür zu sorgen, dass zukünftig die Jobs wieder näher zu den Menschen gebracht werden und Firmenansiedlungen dort zu fördern sind, wo entweder die Arbeitslosigkeit hoch ist oder aufgrund der Geburtenentwicklung künftig mit vielen Job suchenden jungen Leuten zu rechnen ist.“

Der VCÖ, der den Verkehr als das „größte Sorgenkind beim Klimaschutz“ bezeichnet, forderte am Sonntag steuerliche Anreize für ein klimafreundlicheres Verhalten sowie mehr Bahnverbindungen und die Ausweitung der Lkw-Maut. So soll es ein gleich hohes Kilometergeld beim Bahnfahren geben wie beim Autofahren, für „Spritfresser“ sollen ein „Klimacent“ auf den Treibstoff und höhere Zulassungssteuern bezahlt werden.

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