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Verführung im Herbst - Rankweil mostet wieder

Rund 80 ooo Liter Most werden in der Mosterei Summer pro Saison gepresst.
Rund 80 ooo Liter Most werden in der Mosterei Summer pro Saison gepresst. ©hw
Ein durch Pressen von Äpfel und Birnen gewonnener Fruchtsaft wird Most genannt. Die Bezeichnung „Most“ leitet sich vom lateinischen „mustum“ was eigentlich so viel wie „junger Wein“ bedeutet. Es gibt verschiedene Mostsorten, so unterscheidet man zum Beispiel Apfel- und Birnenmost.
Mosterei Summer
Mosterei Frick

Verführung im Herbst

Rankweil (hw) Vorarlberg ist bekannt für seine Mostkultur. Man kennt sowohl den Süßmost als auch den sauren Most. Mit Süßmost wird der Saft von unvergorenen Äpfel oder Birnen bezeichnet, saurer Most ist Apfelwein. Most, ob frisch gepresst oder vergoren, liegt im Wellness-Trend. Der unvergorene Saft enthält die wertvollen Inhaltsstoffe der Früchte, so dass Apfelsaft, wie auch der Apfel selbst, Herz- und Krebserkrankungen entgegen wirken kann, während Birnensaft, wie die Birne, die Aufnahme von Spurennährstoffen fördert und die Gehirnleistung ankurbelt.
Neben Apfel- und neuerdings Birnenmosten werden mancherorts auch rote Moste und Süßmoste angeboten, die durch den Zusatz von Kirschen- oder Holundersaft gewonnen werden. Auch prickelnde, erfrischende Obstschaumweine waren in diesem Sommer sehr gefragt.
Pro Liter Saft werden etwa 1,3 bis 1,5 kg Obst benötigt. Das Obst muss ausgereift, sauber, gesund und frei von Fremdstoffen wie Holz, Steinen etc. sein.
Natürlich kann man auch den fertigen Süßmost und ab Ende Oktober den neuen Most kaufen.

Frischer Most in Rankweil

Mit der Obsternte beginnt auch in Rankweils Mostereien die Hochsaison. Viele traditionelle Mostbauern, aber auch Lohnmoster liefern den guten Saft, der gerade im Herbst bei Jung und Alt  stark punkten kann.
Seit vielen Generationen wird in den Rankweiler Traditions-Mostereien Summer und Frick  jedes Jahr Süß- und Gärmost erzeugt.
Beim „Sümmerle“, wie die Mosterei Summer im Volksmund genannt wird,  presst Markus Summer bereits in vierter Generation den edlen Fruchtsaft. Im Jahre 2004 hat er die Mosterei von seinem Vater Max übernommen und erzeugt jährlich an die 80.000 Liter Most. „Rund 50.000 Liter davon sind von privaten Mostern. Allerdings ist die Zahl eherrückläufig, denn es gibt immer weniger Bäume die gutes Mostobst hergeben. Heuer sorgt die nicht gerade üppige Ernte zusätzlich für weniger Most“, sprudelt es aus Markus Summer während er eifrig zusammen mit seinem Mitarbeiter das gewaschene und anschließend gemahlene Obst zum pressen herrichtet.
Während man dem Süßmost durch pasteurisieren oder durch abfüllen in Druckfässer längere „süße Lagerfähigkeit“ verleiht, wird der Gärmost mit ein wenig Hefe versetzt und dann in Fässern im Keller gelagert. „Viel Lüt trinkan hüt noch gern a Möstle. Des Naturprodukt schmeckt doch einfach guat“, schwärmt ein Moster während er den edlen Saft in seine mitgebrachten Fässer abfüllt.
Markus Summer ist aber nicht nur wegen seiner Mosterei bekannt, vielmehr kennt man in Feinschmecker Kreisen auch die rund 35 sortenreinen Obstbrände für die er schon zahlreiche Auszeichnungen erhielt.

Weit über 50 Jahre wird auch in der Lohnmosterei Josef Frick im Rankweiler Oberdorf frischer Saft gepresst. Jeweils am Mittwoch und am Samstag wird beim „Kohl Ferdi“ Apfel und Birnenmost erzeugt. „So um die 50.000 Liter sind es pro Saison“, weiß Josef Frick  der mit Mitte Oktober seine Mosterei wieder schließt.

 

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