"Vereine im Fokus": Kulturell wertvolle Vereinserfahrung

Leiblachtaler Schalmeien pflegen die fünfte Jahreszeit.
Hörbranz. Früher waren sie einmal bei der Faschingsgilde der Hörbranzer Raubritter. Seit fünfzehn Jahren sind die Leiblachtaler Schalmeien ein eigener Verein, der sich vor allem um Kulturpflege bemüht. “Wir sehen es als kulturell sehr wertvoll an den Fasching zu feiern und zu leben, binden auch die Jugend sehr aktiv ein”, erklärt Christian Mais, Präsident der musikalischen Truppe, die aus 23 aktiven Mitgliedern besteht. Aktiv muss man auch sein, wenn man bei den Schalmeien mitmusiziert. Gut 60 Auftritte gehen pro Saison auf das Konto der Musiker. Von Vereinsbällen, über Faschingsumzüge bis hin zu Apres Ski Partys ist das Spektrum ein weites. Vom Leiblachtal bis nach Kitzbühel, auch Einladungen aus dem angrenzenden Ausland schlagen die Schalmeien nicht ab.
Hohe Anschaffungskosten
Doch wie viele Vereine haben auch die Schalmeien ab und an zu kämpfen. “Wir haben natürlich finanziell auch nur begrenzte Mittel zur Verfügung, bekommen keine Unterstützung und finanzieren uns alles selbst”, so Mais. Deshalb organisiert die Musikertruppe regelmäßig Partys und Veranstaltungen, um mit den Einnahmen neue Kleidung und Instrumente anschaffen zu können. Die bestehenden Instrumente sind zum Teil bis zu dreißig Jahre alt und kosten bei Neuanschaffung zwischen 1000 und 1200 Euro. Auch die Gewinnung von Nachwuchs stellt sich nicht immer als einfaches Unterfangen dar. “Generell ist es natürlich nicht einfach Nachwuchs zu bekommen, weil auch ein Vereinsüberangebot herrscht, aber wir haben zum Glück auch einige junge Leute die in zweiter Generation mit dabei sind”, so Mais. Nachwuchs gewinnt man auch regelmäßig bei Veranstaltungen ?quot; “da sehen die Jugendlichen, wie viel Spaß wir bei den Auftritten haben und möchten mit dabei sein”, ergänzt der Präsident.
Musikalisches Gespür
Wer ein Instrument bei den Schalmeien spielen möchte tut gut daran etwas musikalisches Gespür mitzubringen. “Wir haben ein recht anspruchsvolles Repertoire und es ist sicher nicht von Nachteil, etwas musikalisches Gespür und auch Grundwissen zu besitzen”, erklärt Mais. Rund 30 Lieder beinhaltet das Repertoire der Leiblachtaler Schalmeien. Die Instrumente, bei denen es sich ursprünglich um Ostdeutsche Bürgermusikinstrumente handelt, sind zwar mit acht Tönen überschaubar gehalten, aber setzen dennoch einiges an Übung voraus. Auch ursprüngliche Notenblätter können nicht einfach eins zu eins übernommen werden, sondern müssen von Franz Breznik, der dem Verein schon lange verbunden ist, umgeschrieben werden. “Es ist schon ein bisschen ein Kunst es so herzubringen, dass man die Lieder dann auch umsetzen kann”, so Mais über die Tücken mit Noten und Instrument. LAI
Info: Wer Interesse daran hat bei den Leiblachtaler Schalmeien mitzuwirken, kann sich über deren Facebook Seite melden, oder bei der nächsten Veranstaltung, dem Rosenmontags-Clubbing, am 7. März, ab 19.30 Uhr, im Leiblachtalsaal Hörbranz persönlich bei den Schalmeien anfragen.
“Vereine im Fokus” ?quot; die Zahlen:
23 Aktive sind in den Reihen der Leiblachtaler Schalmeien
1 Mal pro Woche wird geprobt
7 Jahre alt ist das jüngste Mitglied
49 Jahre das älteste
30 Jahre alt sind manche Instrumente
“Vereine im Fokus” ?quot; Umfrage: Wie gefällt es dir bei den Schalmeien?
Ich bin jetzt seit fünf Jahren bei den Schalmeien und es macht mir Spaß mit den Kollegen zu musizieren und danach ordentlich auf den Putz zu hauen. Der Verein hat einen tollen Zusammenhalt. Ich möchte noch viele Jahre dabei bleiben. (Florian, 22 Jahre)
Ich bin seit sieben Jahren dabei und der Verein hat mich schon als Kind fasziniert. Damals konnte ich es kaum erwarten bis ich endlich die Altersgrenze erreicht habe. Es ist einfach eine coole Truppe. (Dominic, 22 Jahre)
Seit heuer bin ich bei den Leiblachtaler Schalmeien und mir gefällt die Atmosphäre und der Umgang sehr gut. Am meisten freue ich mich auf jeden einzelnen Auftritt mit der Rhythmusgruppe. Wir lassen es richtig krachen. (Dean, 14 Jahre)