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Verdichtung des Bundesheereinsatzes

8.000 Soldaten des Bundesheeres waren am Dienstag im Arbeitseinsatz im Katastrophengebiet oder leisteten dafür Versorgungs- und Verbindungsdienste.

Schwergewicht war am Dienstag mit 2.000 Mann Oberösterreich, Niederösterreich folgte mit knapp 1.500, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Allerdings halten sich auf Grund der meteorologischen Prognosen in NÖ starke Kräfte in jederzeit abrufbarer Reserve. Zusätzliche Kräfte können ebenfalls noch herangeführt werden, hieß es.

Im Raum Oberösterreich sind das Haupteinsatzgebiet Wels, Eferding, Feldkirchen an der Donau, Antiesenhofen, Ried im Innkreis, das Kremstal, Scharnstein und Ebensee. Dort sind vorwiegend Kräfte des Militärkommandos Oberösterreich, der 4. Panzergrenadierbrigade sowie vom Fliegerregiment 3 und Fliegerabwehrregiment 3 eingesetzt.

In Niederösterreich konzentriert sich der militärische Einsatz auf die Regionen Zwettl, Horn, Zöbing und Grafenwörth sowie Weißenkirchen im Gebiet der Strengberge. Die dort eingesetzten Kräfte kommen in erster Linie von der 3. Panzergrenadierbrigade, dem Pionierbataillon 3, dem Fliegerabwehrregiment 1 und dem Jägerbataillon 12.

Salzburg ist ein weiteres Schwergewicht. Im Mittelpunkt stehen die Regionen Thalgau, Hallein, Oberndorf, Elsbethen, St. Johann im Pongau, Saalfelden, Mittersill und Zell am See. Die eingesetzten Soldaten kommen in erster Linie vom Pionierbataillon 2, vom Fernmeldebataillon 2 sowie von der Ausbildungskompanie des Militärkommandos Salzburg. Im Bundesland Salzburg werden von den Pionieren des Bundesheeres in den Räumen Hintersee sowie Eben im Pongau auch Brückenbauten durchgeführt.

Wegen der dramatischen Situation hat Verteidigungsminister Herbert Scheibner (F) angeordnet, auch weitere Kräfte des Bundesheeres in Bereitschaft zu halten. Von der 7. Jägerbrigade im Raum Steiermark und Kärnten halten sich noch weitere Kräfte verfügbar. Ein Marschbefehl könne nach Einlangen von weiteren Assistenzanforderungen seitens der zivilen Behörden, d.h. seitens der Länder, Bezirke oder Gemeinden, jederzeit erteilt werden, hieß es.

Das Bundesheer setzt für den Assistenzeinsatz sowohl schweres Pioniergerät, Brückenbaugerät und auch Hubschrauber für Transport- und Verbindungsaufgaben ein. Die im Jahresdurchschnitt von Soldaten des Bundesheeres rund 100.000 geleisteten Mann-Arbeitsstunden werden auf Grund der Katastrophensituation im Jahr 2002 mit großer Wahrscheinlichkeit weit überschritten werden.

Ein von der Größenordnung ähnlich gelagerter Einsatz wie im heurigen Jahr war im Jahr 1999 nach der Lawinenkatastrophe von Galtür zu verzeichnen. Damals sind an die 350.000 Mann-Arbeitsstunden im Assistenzeinsatz geleistet worden.

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