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Ver-rückter Zeitplan beim Team von Klien

Auf alle Formel-1-Teams warten in der Vorbereitung auf den GP in Singapur harte Nachtschichten – und Frühstück gibt‘s mittags.

Das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte stellt die Teams vor ganz neue Herausforderungen. BMW-Sauber bestreitet dort unter anderen auch mit Christian Klien als Ersatzfahrer seinen 50. GP. Dabei kommt auch auf den Hohenemser viel mehr zu als ein Jubiläumsrennen. Teammanager Beat Zehnder erklärte nämlich, dass in Singapur weniger die Dunkelheit das große Problem sei, sondern viel mehr die ungewohnten Arbeitszeiten für alle.

Frühstück zu Mittag

Der Ernstfall beginnt heute. Drei Tage vor dem ersten “Race by night” müssen die Teams die Uhren um sechs Stunden vorstellen. “Ab dem Donnerstag werden wir unseren Arbeitsrhythmus der Europäischen Zeit anpassen”, sagte Beat Zehnder. Da Singapur gegenüber der MESZ sechs Stunden voraus ist, wird der gesamte Tagesablauf einfach nach hinten geschoben. Das heißt: Frühstück gibt es am Mittag, Mittagessen am Abend und das Abendessen um Mitternacht. “Wir gehen davon aus, dass die Mechaniker bis drei, vier oder fünf Uhr morgens arbeiten müssen”, erzählt Zehnder. “Deshalb wurde das Hotelpersonal instruiert, unsere Leute nicht vor Mittag zu wecken, man kann bis 13 Uhr im Hotel frühstücken.” Auch die Fahrer müssen sich an verschobene Arbeitszeiten gewöhnen. Sämtliche Trainingssitzungen sind um acht bis neun Stunden verschoben. Es werden die beiden einzigen Gelegenheiten sein, an denen die Fahrer die 5,067 Kilometer lange Strecke bei Tageslicht sehen. “Diese zwei Trainingssitzungen finden in der Dämmerung statt. Richtig dunkel wird es in Singapur erst um 20 Uhr”, so Zehnder. Das zweite Training am Freitag beginnt um 21.30 Uhr und hört erst um 23 Uhr auf. Gegen Mitternacht wird dann erst die Fahrerbesprechung mit Rennleiter Charlie Whiting stattfinden. Danach müssen die Piloten zu ihren Ingenieuren ins Briefing. “Sie werden auch nicht vor zwei, halb drei Uhr morgens ins Hotel kommen”, glaubt Zehnder.

Arbeit bis zwei Uhr früh

Richtig spät wird es in der Nacht auf Sonntag. Weil das Qualifying am Samstag erst um 22 Uhr beginnt, hat BMW-Sauber die letzte technische Besprechung mit den Fahrern um zwei Uhr morgens am Sonntag angesetzt. “Wir können nichts auf den nächsten Tag verschieben”, so Zehnder, “in der Nacht auf Samstag zum Beispiel muss die Getriebeübersetzung festgelegt werden. Da kann keiner vorzeitig ins Hotel gehen.” Klien ist der einzige im Team, der Nacht-Rennerfahrung mitbringt. Und zwar von seinem Peugeot-Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. “Viele machen sich Gedanken, ob das Rennfahren bei Nacht nicht ein Sicherheitsrisiko sei. Ganz ehrlich, bei trockener Strecke wird das Flutlicht keinen Unterschied machen. Beim Fußball denkt ja auch kein Mensch mehr nach, ob es bei Flutlicht schwieriger ist. Wir haben uns das bereits im Vorfeld genau angesehen. Die Strecke ist taghell erleuchtet.”

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