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Vastic nimmt Abschied gegen Austria

Ivica Vastic: Letztes Bundesligaspiel
Ivica Vastic: Letztes Bundesligaspiel © APA
LASK gegen Austria steht am Donnerstag (15.30 Uhr) ganz im Zeichen des Rücktritts von Ivica Vastic.

Der 39-jährige Altstar der Linzer verabschiedet sich mit der Partie gegen seinen Ex-Club, mit dem er 2005 auch den Cup-Titel holte, aus dem Profi-Sport. Auch dessen Teamkollege Michael Baur bestreitet den letzten Heimauftritt in Linz, der Tiroler tritt mit Saisonende zurück.

LASK-Trainer Hans Krankl fordert deshalb von seiner Elf vollsten Einsatz. “So viel Respekt müssen die Spieler vor den beiden haben, dass sie sich anstrengen”, meinte Krankl. “Ich fordere eine sehr, sehr, sehr anständige Leistung.” Dass beim Tabellenachten die Luft nach dem geschafften Klassenerhalt schon ein wenig draußen ist, ist auch Krankl bewusst. “Die Spannung ist schwer aufrechtzuerhalten. Ich kann nur an den Charakter appellieren”, sagte der Wiener, dessen Zukunft in Linz weiter unsicher ist. In den kommenden Tagen wartet jedenfalls ein Gespräch mit Präsident Peter Michael Reichel auf den Ex-Teamchef. In bisher sieben Partien mit dem LASK holte Krankl zwei Siege und ein Remis.

Bei den Violetten könnte ein Erfolg in Linz gehörigen Druck vor dem drei Tage später stattfindenden Cup-Finale gegen die Admira nehmen. Bei einem Sieg würden die Violetten (59 Punkte) den dritten Tabellenrang auf Verfolger Sturm (57) weiter absichern, in der letzten Runde wartet im Heimspiel gegen Austria Kärnten noch ein schlagbarer Gegner. “Es ist schön, dass wir es nun doppelt selbst in der Hand haben”, meinte Coach Karl Daxbacher, der mit der Austria eine Serie zu verteidigen hat.

In bisher drei Saisonduellen kassierten die im Frühjahr auswärts noch sieglosen Wiener gegen die Oberösterreicher bei zehn geschossenen Treffern noch kein Gegentor und holten neun Zähler. “Ich nehme an, dass sich Vastic und Baur erfolgreich verabschieden wollen. Krankl wird als Ex-Rapidler vielleicht auch auf den Zug aufspringen”, mahnte Daxbacher, der auf den gesperrten Troyansky sowie den verletzten Standfest verzichten muss, vor Überheblichkeit im violetten Lager.

“Irgendwann sagt der Körper, das war’s. Zu diesem Schluss bin ich gekommen. Ich habe nicht nur vom, sondern auch für den Fußball gelebt”, erklärte Vastic, der das letzte Liga-Saisonspiel am Sonntag in einer Woche in Mattersburg schon als “Pensionist” mitverfolgen wird. “Ich wollte immer vor eigenem Publikum aufhören.”

Sein Entschluss sei im Laufe dieses Spieljahres, in dem er es nur auf drei Treffer brachte, gereift. “Ich habe in dieser Saison die Erwartungen, die ich mir selbst gesetzt habe, nicht erfüllt. Ich habe 18 Jahre in Österreich Fußball gespielt, irgendwann muss man sagen, es reicht”, meinte Vastic, der zuletzt mit seinen Leistungen nicht mehr zufrieden war. “Ich war es immer gewohnt, dominant zu sein und meine Schnelligkeit und Technik auszuspielen. Aber in letzter Zeit habe ich gemerkt, ich kann meine eigenen Ideen nicht mehr umsetzen. Es kommen jüngere, schnelle Spieler.”

Vastic wird am Donnerstag gemeinsam mit Michael Baur, der sich nach dieser Saison ebenfalls zurückzieht, im Linzer Stadion geehrt, eventuell erhält er auch noch ein eigenes Abschiedsspiel. Außerdem bekam er von LASK-Präsident Peter Michael Reichel eine Flasche edlen Rotweines geschenkt.

Der Clubchef bedauert den Abgang seines Spielführers. “Zuerst wollte ich ihn überreden, dass er noch ein Jahr bleibt, dann, dass er bis Winter bleibt und dann bis zu seinem 40. Geburtstag (Anm.: geboren am 29. September 1969), aber Ivo ist konsequent. Ich habe ein weinendes Auge, weil er aufhört, aber auch ein lachendes, weil er überhaupt zu uns gekommen ist.”

Vastic strebt nun eine Tätigkeit als Coach an. “Ich werde ins Trainergeschäft einsteigen, wo ich gebraucht werde”, sagte der Offensivspieler und erhielt darauf von Reichel als Antwort: “Gebraucht wirst du auf jeden Fall. Wenn Krankl bleibt, ist Vastic ein Teil des Betreuerteams.”

Die Zukunft des Ex-Teamchefs in Linz ist jedoch noch offen, und auch Vastic glaubt offensichtlich nicht an eine Mitgliedschaft im LASK-Trainerstab. “Es ist besser für mich, wenn ich unten anfange, aber im Fußball weiß man nie”, betonte der 39-Jährige, der die WM- und EM-Teilnahme, die drei Champions-League-Saisonen sowie die zwei Meistertitel mit Sturm Graz, das UEFA-Cup-Viertelfinale mit der Austria und den Bundesliga-Aufstieg mit dem LASK als seine Karriere-Highlights nannte. Sein prägendster Trainer war nach eigenen Angaben Ivica Osim, der trotz Einladung allerdings nicht zum Austria-Match kommen wird, weil er auf Urlaub weilt.

Ein Vastic-Nachfolger als offensiver Mittelfeldspieler beim LASK könnte schon demnächst feststehen. Sportdirektor Klaus Lindenberger verhandelt mit Vladimir Janocko über einen Wechsel von Salzburg nach Linz.

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