Vandalismus am Lochauer Schnullerkasten: "Es macht mich wütend"
Der Schnullerkasten am Lochauer Seeufer ist Opfer von Vandalismus geworden. Dieser Postkasten ist für den abgegebenen "Diddi" gedacht, der anschließend am Schnnullerbaum aufgehängt wird. Dadurch soll den Kindern der Abschied vom Schnuller erleichtert werden. Jetzt mussten manche Kinder um ihren "Nuggi" bangen.

"Ich bin empört"
Denn der Kasten wurde erst kürzlich zerstört. Passantin Petra Wilhelm veröffentlichte am Wochenende empört ein Foto auf Social Media, welches den zerstörten Schrank mit einem orangen Sack darin zeigt. Die Entdeckerin des Schadens hat nach eigenen Angaben die Schnuller in einem Hundesack gesammelt und dort hinterlassen. "Ich bin wirklich empört, dass man den Schnullerkasten am Lochauer Seeufer einfach kaputt macht! Alle Schnuller waren am Boden, was hat der Mensch gedacht?", schreibt sie in der Hoffnung, dass die Schnuller noch gerettet werden, im besagten Social Media Posting. Schließlich würden die Kinder zukünftig den Schnuller an den Ästen des Baumes suchen.

Neuer Kasten bestellt
Die Gemeinde Lochau selbst ist durch das Social Media Posting auf den Vandalismusakt aufmerksam geworden. Anschließend wurde laut Wirtschafthofleiter Philipp Erath Anfang Woche Kasten abmontiert. Doch das soll es nicht mit der Schnullertradition in Lochau gewesen sein.

"Schnuller wiedergefunden"
"Ein neuer Schnullerkasten wurde bereits bestellt, und wir werden diesen zeitnah wieder montieren", sagt Erath. Der Kasten soll dann weiterhin das ganze Jahr über aufgehängt sein. Dieser wird sporadisch geleert, sobald er gefüllt ist. Die nächsten Schnuller werden am Mittwoch, den 7. Mai um 14 Uhr am Baum angebracht werden. Für womöglich besorgte Eltern gibt er Entwarnung: "Einige Schnuller konnten wiedergefunden werden."
Generell ortet Erath jedoch in Lochau keine Vandalismusthematik: "In Lochau haben wir keine wiederkehrende Probleme mit Vandalismus."

Lokalaugenschein in Lochau
Bei einem Lokalaugenschein vor Ort trifft VOL.AT sowohl auf Eltern, die den Schnullerbaum mal in Betracht ziehen, als auch den schon genutzt haben.

Es gehe um den Abschied
Eine Mutter, die gerade am angrenzenden Spielplatz Zeit verbringt, hatte ursprünglich geplant, den Baum für den Abschied vom Schnuller zu nutzen. Ihr Sohn fand die Idee aber nicht gut. In Hinsicht auf den Vandalismusvorfall hat sie kein negatives Gefühl, wenn der Schnuller dann verloren ginge. Schließlich gehe es ja darum, den Schnuller abzugeben, begründet sie das.

"Es macht mich wütend"
Für Mutter Jessica und ihre zwei Kinder wäre der Schnullerbaum oder der Osterhase eine Option für den Abschied vom "Diddi". Die 34-Jährige erzählt VOL.AT: "Wir laufen immer am Baum vorbei und schauen gespannt die ganzen Schnuller an, die oben hängen." Für den zerstörten Kasten zeigt sie kein Verständnis, weil dieser gerade den Kleinen Freude bereite.
"Es ist absolut sinnlos, dass das jemand kaputt macht. Da hat niemand was davon, außer dass die Gemeinde einen neuen Kasten montieren muss", kritisiert die Lochauerin. "Das fühlt sich nicht schön an. Es macht mich wütend." Sie hinterfragt, ob den Leuten so langweilig sei, dass sie den Kasten für den Schnuller von Kindern zerstören müssen.
Es trifft die Kleinen
Ähnlich empfindet eine Mutter, die mit ihrem Kind am Spielplatz ist und anonym bleiben möchte. Sie kritisiert den Vandalismusakt.
Yvonne aus Lochau, die ihr Enkelkind am Spielplatz im Umkreis des Schnullerbaumes auf der Schaukel anschubst, äußert ebenfalls Kritik. "Ich finde es wahnsinnig schade", so die 63-Jährige.

"Gerade wenn man auf die Kleinen geht und die einfachen Sachen, an denen sie eine Freude haben, dann finde ich es noch mehr schade." Der Schnullerbaum wäre eine Möglichkeit, die sie für ihre Enkelin in Betracht zieht. Bis dahin vergeht jedoch noch etwas Zeit.
(VOL.AT)