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Van der Bellen erzielte bisher bestes Ergebnis "Unabhängiger" bei BP-Wahl

Das beste Ergebnis eines "unabhängigen" Kandidaten bei der Bundespräsidentenwahl erreichte Alexander Van der Bellen im Jahr 2016.
Das beste Ergebnis eines "unabhängigen" Kandidaten bei der Bundespräsidentenwahl erreichte Alexander Van der Bellen im Jahr 2016. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Überwiegend parteiunabhängige Kandidaten werden bei der BP-Wahl am 9. Oktober 2022 antreten. Das bisher beste Ergebnis von "Unabhängigen" schaffte 2015 Alexander Van der Bellen mit 53,8 Prozent.
Van der Bellen nach Unfall wieder zurück
BP-Wahl: Anzahl der Unterschriften sagt nichts aus

Das bisher beste Ergebnis von "Unabhängigen" bei einer Bundespräsidentschaftswahl schaffte 2016 Alexander Van der Bellen mit 53,8 Prozent in der Stichwahl gegen Norbert Hofer (FPÖ) - wobei der Ex-Grünen-Chef damals breite Unterstützung von vielen Seiten erfuhr. Die 2016 ebenfalls als "Unabhängige" gestartete Irmgard Griss erreichte im 1. Wahlgang 18,9 Prozent.

Van der Bellen mit bestem Ergebnis "Unabhängiger" bei BP-Wahl

Damit konnte Griss unter den parteilos Angetretenen das zweitbeste Ergebnis erzielen. Knoll kam 1998 auf 13,6 Prozent. Der damalige neue Rekord gelang ihr auch, weil die SPÖ bei der Wiederwahl Thomas Klestils keinen eigenen Kandidaten aufstellte und auch alle anderen Parlamentsparteien darauf verzichteten. Davon profitierte 1998 noch ein zweiter Parteifreier: Richard Lugner kam auf 9,9 Prozent (2016 bei seinem zweiten Versuch waren es nur mehr auf 2,3 Prozent).

Irmgard Griss konnte zweitbestes Ergebnis "Unabhängiger" erzielen

Ein weiterer "Unabhängiger", Karl Walter Nowak, blieb mit 1,9 Prozent weit unter einem Zehntel - ebenso wie all die anderen "Unabhängigen" in den bisher 13 Volkswahlen. Vergleichsweise gut schnitt noch Freda Meissner-Blau 1986 (deren Grüne erst im Herbst darauf in den Nationalrat einzogen) mit 5,4 Prozent ab.

36 Kandidaten bei Bundespräsidentenwahl ohne Partei

Die Genannten gehören zu jenem Drittel der (bis inklusive der 2016er-Wahl) 36 Bewerber um das Präsidentschaftsamt, die nicht von einer Parlamentspartei nominiert wurden. Knoll war 1998 allerdings nicht ganz ohne Parteiunterstützung in diese Wahl gegangen: Abgeordneter dreier Parlamentsparteien - SPÖ, Grüne und LIF - hatten ihre "überparteiliche" Kandidatur mit ihrer Unterschrift unterstützt; offizielle Wahlempfehlungen gab es jedoch keine.

Fünf Abgeordneten-Unterschriften reichten früher für Kandidatur

Damals waren die Abgeordneten-Unterschriften noch privilegiert: Fünf davon reichten für eine Kandidatur, während ohne Unterstützung aus dem Parlament 6.000 Unterschriften Wahlberechtigter nötig waren - und für die Reihung am Stimmzettel schlug eine Abgeordneten-Unterschrift mit 25.000 zu Buch. Das wurde nach der Wahl 1998 geändert. Seither zählen alle Unterschriften gleich und am Stimmzettel wird nach Alphabet gereiht.

Nur eine Parlamentspartei hat einen Kandidaten: Die FPÖ

Heuer hat nur eine Parlamentspartei einen Kandidaten im Rennen, nämlich die FPÖ Walter Rosenkranz. Van der Bellen tritt auch für die zweite Amtszeit wieder als Unabhängiger an. Er kann aber auf die Wahlempfehlung seiner Ex-Partei, der Grünen, sowie jene von SPÖ und NEOS bauen. Die ÖVP hat zwar keine offizielle Wahlempfehlung ausgesprochen, die Partei wünschte ihm aber "alles Gute" für seine Kandidatur und mehrere ÖVP-Granden haben sich dezidiert für ihn ausgesprochen.

Michael Brunner und Dominik Wlazny ebenfalls auf Stimmzettel

Neben Van der Bellen und Rosenkranz auf dem Stimmzettel stehen werden Michael Brunner (Chef der oberösterreichischen Landtagspartei MFG), Dominik Wlazny (Chef der Bierpartei, die in einigen Wiener Bezirksvertretungen sitzt), der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker und jetzige Blogger Gerald Grosz sowie Rechtsanwalt und Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin. Der Waldviertler Schuhfabrikant Heinrich Staudinger hofft, in der verbleibenden Woche die 6.000er-Hürde noch zu nehmen.

Schufabrikant Staudinger hofft die 6.000er-Hürde noch zu nehmen

Bis Freitag, 17.00 Uhr, haben er und eine Reihe weiterer, weniger bekannter Privatpersonen bzw. Vertreter von Kleinparteien noch Zeit, Wahlberechtigte zur Unterschrift (und deren Beglaubigung am Gemeindeamt) zu bewegen. Ohne Partei oder größeres Netzwerk im Hintergrund ist das jedoch ziemlich schwierig.

(APA/Red)

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