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User flüchten vor WhatsApp zu Telegram und Signal

WhatsApp verliert massiv an Nutzern.
WhatsApp verliert massiv an Nutzern. ©APA
Innerhalb von nur 72 Stunden hat der Messenger-Dienst "Telegram" 25 Millionen neue Nutzer hinzu gewonnen.

Video: WhatsApp-User melden sich massenhaft bei der Konkurrenz an

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In den Markt der Internet-Messenger kommt Bewegung. Konkurrenten des Marktführers WhatsApp haben seit der Änderung der Datenschutzrichtlinie des Dienstes überdurchschnittlich zugelegt. Der Schweizer Messenger-Anbieter Threema teilte mit, seit vergangenem Freitag hätten sich die täglichen Download-Zahlen "vervielfacht".

Threema auf Platz 1 der App-Charts

"In den App-Stores in Deutschland, Schweiz und Österreich ist Threema auf Platz 1 der App-Charts der Bezahl-Apps", sagte ein Sprecher. Ähnliche Meldungen gab es von Telegram und Signal.

Starke Zuwächse für Telegram

Telegram-Chef Pawel Durow erklärte am Mittwoch auf seiner Plattform, in der ersten Jännerwoche habe Telegram die Marke von 500 Millionen monatlich aktiven Nutzern überschritten. "Danach wuchsen wir weiter: Allein in den vergangenen 72 Stunden kamen 25 Millionen neue Nutzer zu Telegram. Diese neuen Nutzer kamen aus der ganzen Welt - 38 Prozent aus Asien, 27 Prozent aus Europa, 21 Prozent aus Lateinamerika und 8 Prozent aus dem Nahen Osten und Afrika." Dies sei ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sich täglich 1,5 Millionen neue Nutzer anmeldeten.

Empfehlung von Elon Musk

WhatsApp-Konkurrent Signal profitierte auch von einer Empfehlung durch Elon Musk. Der Tesla-Chef schrieb am vergangenen Donnerstag auf Twitter: "Use Signal" ("Verwendet Signal", Anm.). Danach gingen die Signal-Server für die Anmeldung neuer Kunden unter dem Ansturm immer wieder in die Knie.

WhatsApp ist mit mehr als zwei Milliarden Anwendern der weltweit erfolgreichste Dienst gefolgt vom Facebook-Messenger (1,3 Milliarden) und dem chinesischen Dienst WeChat (1,1 Milliarden).

Zum Aufstieg von Telegram hat auch der Trend beigetragen, dass etablierte Online-Plattformen wie Twitter, Facebook und Google schärfer gegen Extremisten und Verschwörungserzählungen vorgehen. Telegram unternimmt nur wenig, um falsche Informationen oder gar strafbare Inhalte von der Plattform zu verbannen. Allerdings sorgt dieser Trend auch dafür, dass sich etliche Telegram-Anwender auf der Plattform unwohl fühlen und zu Signal oder Threema abwandern.

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