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USA weist die Vorwürfe von Karadzic zurück

Die US-Behörden haben die Behauptungen von Radovan Karadzic, wonach ihm der einstige US-Balkan-Beauftragte Richard Holbrooke im Juli 1996 die Straffreiheit vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal versprochen habe, zurückgewiesen.
“Weder Holbrooke noch irgendein anderer US-Funktionär war in der Lage, Karadzic eine solche Immunität anzubieten, weshalb es auch kein solches Angebot gegeben hat”, wurde eine Aussendung des State Departments am Freitag von bosnischen Medien zitiert.

Der ehemalige Präsident der Republika Srpska hatte Ende Mai dem UNO-Tribunal 140 Seiten Unterlagen zugestellt, die angeblich von seiner Einigung mit Holbrooke zeugen. Das State Department bestätigte in seiner Aussendung, dass die US-Behörden dem Haager Angeklagten zahlreiche Dokumente zugestellt hatten. Allerdings habe Karadzic die “erhaltenen Informationen gefälscht dargestellt”.

Unter Hinweis darauf, dass Karadzic im Juli 1996 eine Erklärung unterzeichnete, über deren Inhalt Holbrooke mit hohen Vertretern der serbischen Behörden verhandelt hatte, stellte das State Department auch fest, dass sich der Haager Angeklagte darin zur Aufgabe seines Amtes und zum Rückzug aus dem öffentlichen Leben verpflichtete. Die Erklärung enthielt jedoch kein quid pro quo (Gegenleistung), unterstrich das State Department.

Der im vergangenen Juli in Belgrad festgenommene Karadzic hat unter Berufung auf die Einigung mit Holbrooke vom UNO-Tribunal bisher wiederholt gefordert, die Anklage gegen ihn wegen seiner mit Holbrooke vereinbarten Straffreiheit fallen zu lassen. Vom Haager Gericht wurde eine solche Möglichkeit immer wieder ausgeschlossen. Das Gerichtsverfahren gegen Karadzic soll nach Plänen des Haager Tribunals Ende August beginnen.

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