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US-Studie räumt mit Abnehm-Mythen auf

In der US-Studie sind einige Abnehm-Mythen aufgedeckt worden.
In der US-Studie sind einige Abnehm-Mythen aufgedeckt worden. ©Bilderbox (Symbolbild)
Den tatsächlichen Kalorienverbrauch beim Sex und einige andere Mythen zum Thema Abnehmen haben US-amerikanische Forscher genau unter die Lupe genommen.

Regelmäßige Schäferstündchen verbrennen ordentlich Kalorien, Sport in der Schule beugt Übergewicht bei Kindern vor, das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages – solche Theorien gibt es im Überfluss.

Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat sich ein Wissenschaftler-Team um David Allison von der Universität in Alabama mit einigen dieser Weisheiten genauer beschäftigt und überraschende Ergebnisse erzielt, die nun im “New England Journal of Medicine” veröffentlicht wurden.

Eines gleich vorweg: Die Resultate sind mit Vorsicht zu genießen, da einige der beteiligten Forscher mit der Lebensmittelindustrie oder Betreibern von Abnehm-Präparaten in Verbindung stehen, wie “20min.ch” berichtet.

Diätpillen und Sex überbewertet

Der Adipositas-Forscher David Ludwig vom Kinderkrankenhaus in Boston kritisiert beispielsweise das Ergebnis, wonach Diätpillen und Nahrungsergänzungsmittel im Kampf gegen die Pfunde tatsächlich wirksam sein sollen.

Immerhin seien diese Präparate in den letzten Jahrzenten mehrfach wegen starker Nebenwirkungen vom Markt genommen worden – also mehr Schaden als Nutzen. Einigen anderen Erkenntnissen stimmt Ludwig aber zu. Zum Beispiel, dass beim Sex wesentlich weniger Kalorien verbraucht werden, als angenommen wird – im Durchschnitt etwa 105 Kalorien in einer halben Stunde.

Fastenkuren nachhaltige Lösung

Auch der Schulsport trage nicht besonders viel zur Gewichtsabnahme bei, wollen die US-Forscher herausgefunden haben. Er finde viel zu selten statt, sei zu kurz und nicht intensiv genug. Über einen längeren Zeitraum abzunehmen, verspreche ebenfalls keinen nachhaltigen Erfolg, da der Jojo-Effekt früher oder später zuschlage. Wer hingegen zu Beginn einer Fastenkur stark abnehme, halte das Gewicht eher langfristig.

Problem: Werbung für Kinder

Einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht und einem regelmäßigen Frühstück konnten Allison und sein Forscher-Team nicht erkennen. Die Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle von der Universität New York steht den Ergebnissen ihrer Kollegen aber skeptisch gegenüber.

Sie kritisiert, dass die Wissenschaftler durch die Mythen von der wirklichen Lösung des Problems ablenken würden. “Beim Thema Gewichtsverlust ist es wichtig, die Umstände so zu verändern, dass die Menschen wirklich eine gesunde Wahl treffen können”, erklärt sie. Sie zielt dabei vor allem auf Werbung ungesunder Fertigkost ab, die sich speziell an Kinder richtet. (VOL.AT)

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