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US-Ölpreis stürzt ab - Trump will Reserven aufstocken

Turbulenzen am Ölmarkt
Turbulenzen am Ölmarkt ©APA
US-Präsident Donald Trump will den dramatischen Absturz des Erdölpreises dafür nutzen, die strategischen Ölreserven seines Landes aufzustocken.

Seine Regierung wolle die Reserven um bis zu 75 Millionen Barrel erhöhen, sagte Trump am Montag während seines täglichen Briefings zur Coronakrise im Weißen Haus.

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Diese Menge an Rohöl soll nach Angaben des Präsidenten jedoch nur aufgekauft werden, wenn der US-Kongress dem zustimmt - oder wenn die Regierung die Kosten durch die Vermietung von Lagerflächen in Bundeseinrichtungen kompensieren kann.

Strategische Reserven

Die derzeitigen strategischen Ölreserven der USA belaufen sich auf 635 Mio. Barrel. Erlaubt sind Reserven von bis zu 713,5 Mio. Barrel. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Die Reserven sind in vier unterirdischen Depots an der Meeresküste der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana gelagert. Sie sind dafür gedacht, während Krisensituationen entstehende Versorgungslücken zu füllen.

Preis fällt unter 0 Dollar

Der Erdölpreis war am Montag an der New Yorker Börse erstmals in seiner Geschichte tief ins Negative gerutscht. Der Preis der US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai schloss bei minus 37,63 Dollar pro Barrel. Das bedeutet, dass Händler bereit waren, Käufern Geld zu bieten.

Im frühen Handel am Dienstag kletterte der Ölpreis dann wieder nach oben. Auf den asiatischen Marktplätzen verließ der Preis für das Barrel der US-Referenzsorte WTI den Negativbereich und stieg auf 1,10 Dollar pro Barrel.

Nachfrage weggebrochen

Hauptursache des Preisverfalls waren die weggebrochene Nachfrage nach dem Rohstoff in der Coronakrise. Die Pandemie hat zu einer drastischen Abnahme der globalen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie des Straßen- und Luftverkehrs geführt. Hintergrund des historischen Preisabsturzes am Montag war zudem der Umstand, dass Mai-Terminverträge nur noch bis Dienstag verkauft werden können, die Erdöl-Lager aber nahezu voll sind. Deswegen gibt es nahezu keine Abnehmer mehr.

(APA/ag.)

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