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Us der Gondl mit Rolf Seewald

Vom Schlepppiloten zur Airline-Legende: Die fliegerische Lebensreise des Rolf Seewald prägte die österreichische Luftfahrt über Jahrzehnte hinweg – als leidenschaftlicher Segelflieger, kommerzieller Pilot und Gründer einer Regionalfluglinie.

Begeisterung für die Luftfahrt begann mit zehn Jahren

Die Faszination für das Fliegen begann für Rolf Seewald früh: Mit gerade einmal zehn Jahren beobachtete er begeistert die Segelflieger in Feldkirch. Diese frühen Eindrücke legten den Grundstein für seine spätere Karriere in der Luftfahrt.

Mit 16 Jahren absolvierte Seewald seinen Segelflugschein in Zell am See – damals reiste er noch mit dem Moped über Bundesstraßen, Autobahnen gab es kaum. Seither blieb er dem Fliegen treu.

Vom Segelflug zum Berufspiloten

In den 1970er Jahren folgte der nächste Schritt: Seewald machte in Graz seinen Motorflugschein, um Segelflieger zu schleppen und Fallschirmspringer abzusetzen – eine Möglichkeit, um kostengünstig auf die für den Berufspilotenschein nötigen Flugstunden zu kommen. "Ich hätte mir die Flugstunden nicht leisten können", erinnert sich Seewald.

Dank dieser Erfahrung wurde er ein geschätzter Schlepppilot in Hohenems und später in Graz-Thalerhof. Besonders in Erinnerung blieb ihm ein Mitflug in einem Hochleistungssegler über Graz – für Seewald "ein Traum".

Pionierarbeit für die Verbindung Vorarlberg–Wien

Ein Meilenstein seiner Karriere war der Aufbau einer Flugverbindung zwischen Hohenems und Wien Mitte der 1970er-Jahre – auf Initiative der damaligen Vorarlberger Landesregierung, der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer. Gemeinsam entwickelte man ein Konzept für eine regionale Linie mit einer Kommander-Maschine, die neun Passagiere befördern konnte und über eine Druckkabine verfügte.

Die Genehmigung erfolgte unter besonderen Voraussetzungen – das Flugzeug hob in Hohenems auf den "letzten zehn Metern" der Startbahn ab. Trotzdem funktionierte die Verbindung, und die Passagiere akzeptierten das neue Angebot.

Tragödie überschattet die Luftfahrtgeschichte

Doch das Leben des Flugpioniers wurde von einem schweren Schicksalsschlag erschüttert: Der Absturz einer der Kommander-Maschinen kostete nicht nur die Crew, sondern auch Seewalds damalige Ehefrau Brigitte das Leben.

"Ich kann heute ganz normal darüber sprechen", sagt Seewald. Die Untersuchungen ergaben später, dass ein technisches Versagen die Ursache war: Eine Landeklappe hatte sich nicht korrekt ausgefahren, was zum Kontrollverlust beim Landeanflug führte.

InterSky: Die Idee seiner zweiten Frau

Nach der Trennung von der Rheintalflug verkaufte Seewald das Unternehmen an die Austrian Airlines. Doch seine neue Frau Renate ließ das Thema Fliegerei nicht los – sie gründete die Regionalfluglinie InterSky, bei der Seewald "nur noch als Pilot" tätig war.

"Das war eigentlich ihre Idee", sagt er. Damit fand sein fliegerisches Engagement eine neue, familiäre Fortsetzung.


Wichtige Stationen im Leben von Rolf Seewald

  • Erster Kontakt zur Fliegerei: Mit 10 Jahren durch Segelflieger in Feldkirch
  • Segelflugschein: Mit 16 Jahren in Zell am See
  • Motorflugschein: In Graz, um Segelflugzeuge zu schleppen
  • Erste Flugverbindung Hohenems–Wien: Mitte der 1970er Jahre
  • Flugzeugabsturz mit Todesfolge: Verlust seiner Ehefrau Brigitte
  • Gründung von InterSky: Durch seine Frau Renate

Quelle: LÄNDLE TV

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