US-Börsen am Freitag tiefrot

Darum geht's:
- US-Börsen am Freitag mit Verlusten, Dow um ,97 Prozent gefallen
- Broadcom-Aktienkurs sinkt um 8,5 Prozent, belastet Technologiewerte
- Arbeitsmarktdaten beeinflussen Zinserwartungen, keine klaren Impulse
Als Belastung erwies sich diesmal ein Kursrutsch bei den Aktien von Broadcom. Der Chipkonzern hatte mit seiner Prognose enttäuscht. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab etwas weniger stark nach, notierte aber ebenfalls tiefrot. Der Arbeitsmarktbericht brachte keine klaren Impulse.
Tief nach Rekordhoch
Im Verlauf fiel der Dow um 0,97 Prozent auf 40.361,78 Punkte, nachdem er vor einer Woche bei gut 41.585 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Damit zeichnet sich für das wichtigste Kursbarometer der Wall Street ein Wochenminus von fast drei Prozent ab. Der September gilt als traditionell schwacher Börsenmonat.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 1,69 Prozent auf 5.410,18 Punkte nach unten und steht mit einem Wochenminus von gut vier Prozent vor der schwächsten Handelswoche 2024. Der technologielastige Nasdaq Composite büßte 2,47 Prozent auf 16.703,86 Zähler ein. Dieser hatte bereits am Dienstag einen Kurssturz erlitten, nachdem enttäuschende Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche veröffentlicht worden waren.
Steht große Zinssenkung bevor?
Am Freitag richtete sich der Fokus auf Job-Daten. Die Wirtschaft schuf im August weniger Arbeitsplätze als erwartet. "Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in einer stabilen Verfassung, wenngleich sich die Dynamik im Trend abschwächt", urteilte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Seiner Einschätzung nach stützt dies die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed Mitte September ihre Zinsen senken kann. Für einen großen Schritt um 0,50 Prozentpunkte, der von einigen für möglich gehalten wird, gebe es aber keine Argumente.
Broadcom reißt Nasdaq nach unten
Die Aktien von Broadcom sackten als klares Schlusslicht im Nasdaq 100 um 8,5 Prozent ab. Am Markt hieß es, das klassische Geschäft mit Chips abseits von Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI) habe etwas enttäuscht. Credo am Markt war, dass infolge der eingepreisten Euphorie eigentlich positive Überraschungen erforderlich seien, um den Ansprüchen zu genügen.
Broadcom ist einer der Anlegerfavoriten für Künstliche Intelligenz - einem Trendthema, für das in den vergangenen Monaten viel Fantasie eingepreist wurde. Zuletzt war der Hype dann aber abgeflacht, was sich in den vergangenen Monaten auch bei anderen KI-Werten bemerkbar machte. Die Aktien des KI-Pioniers Nvidia fielen am Freitag um fast vier Prozent.
Mit Blick auf kleinere Technologiewerte gab es auch Resultate von den Softwareunternehmen Docusign und UiPath. Letztere büßten im trüben Umfeld anfängliche Gewinne von gut 10 Prozent ein und rutschten ins Minus. Zuletzt fielen die Papiere um 5,4 Prozent. Dabei hatte das diesjährige Umsatzziel die Erwartungen übertroffen. Auch die Anteilsscheine von Docusign gerieten nach zunächst deutlichen Gewinnen unter Druck, konnten zuletzt aber noch ein Plus von 3,9 Prozent behaupten. Zur Profitabilität gab es hier positive Stimmen, aber auch Skepsis bezüglich der Rechnungsstellungen.
(APA)