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US-Automarkt kennt fast nur Gewinner

Die US-Amerikaner sind im Autokaufrausch. Im März hielt der Aufwärtstrend der Vormonate an.
VW: Absatz um 40,9 Prozent gesteigert

General Motors übernahm dabei wieder die Führung in einem der wichtigsten Märkte der Welt. Der pannengeplagte japanische Herausforderer Toyota schob sich dank der größten Rabattaktion der Firmengeschichte auf den zweiten Rang vor. Ford folgte dank seines Erfolgs mit kleineren Autos knapp dahinter. Gemischt lief es bei den deutschen Herstellern.

Die GM-Verkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 21 Prozent auf 188.546 Wagen. Toyota konnte um 41 Prozent auf 186.863 Autos zulegen. Und Ford setzte mit 183.783 Autos beinahe 40 Prozent mehr ab. “Unsere Händler begrüßen jeden Tag neue Kunden”, sagte Ford-Vertriebschef Ken Czubaby am Donnerstag in Dearborn.

Ford ist der einzige der drei großen US-Autobauer, der die schwere Krise im vergangenen Jahr ohne Staatshilfe überlebt hat. Im Februar war dem ewigen Zweiten der Sprung auf den Spitzenrang gelungen. Der in Europa entwickelte Kompaktwagen Focus war auch im März einer der Verkaufsschlager. Parallel dazu laufen die Pick-Up-Trucks der F-Serie gut.

General Motors indes existiert nur dank Milliarden an Steuergeldern noch. Die Konzernführung um Edward Whitacre baute Tausende Stellen ab, schloss ganze Werke und trennte sich von mehreren Marken, darunter der schwedischen Saab. In Nordamerika konnte vor allem die Nobelmarke Buick kräftig zulegen. Die mit Abstand meisten Autos verkaufte GM aber wie gewohnt unter dem Chevrolet-Emblem; Bestseller ist hier der Pick-Up Silverado.

Toyota sorgte für eine dicke Überraschung. Zwar hatte Vertriebschef Jim Lentz bereits einen Absatzsprung vorausgesagt, aber nicht in dieser Größenordnung. Diesen Erfolg erkauften sich die Japaner aber auf Kosten des Gewinns: Sie gaben hohe Preisnachlässe, boten eine Null-Prozent-Finanzierung samt kleinen Raten an und legten noch zwei Jahre Service oben drauf. In den beiden Vormonaten hatte die Rückrufwelle die Verkäufe auf ein Zehn-Jahres-Tief einbrechen lassen.

Ganz düster sieht es bei Chrysler aus. Der Konzern, der schon in den vergangenen Monaten schlecht abgeschnitten hatte, verkaufte in einem boomenden Markt 8 Prozent weniger Wagen, nämlich 92.623. Das war weniger als bei Honda oder Nissan. Insgesamt legte der US-Automarkt laut Autodata um fast ein Viertel zu. In Europa dagegen, nach dem Auslaufen der staatlichen Abwrackprämien, sieht es mau aus.

Umso besser dürfte in den Chefetagen in Wolfsburg und Stuttgart das Abschneiden in den USA angekommen sein: Der VW-Konzern (Porsche ausgeklammert) verkaufte mit 30.890 Autos 39 Prozent mehr. Daimler konnte immerhin um 19 Prozent auf 20.707 zulegen. Ohne die in den USA kaum Anklang findenden Smart-Zweisitzer hätten die Zahlen noch glänzender ausgesehen.

Enttäuschend schnitt der Erzrivale BMW ab. Mit 21.687 Autos rollten kaum mehr BMW, Mini und Rolls Royce vom Hof der Händler als im Monat März des Krisenjahres 2009. Nordamerika-Chef Jim O’Donnell machte dafür unter anderem das Auslaufen der alten 5-er Baureihe verantwortlich. Das neue Modell steht im Juni in den Schauräumen.

Porsche verbesserte sich um 9 Prozent auf 1905 Sport- und Geländewagen. In der Premiumklasse haben die deutschen Autobauer ihren festen Platz, den Massenmarkt teilen sich Amerikaner, Japaner und Südkoreaner untereinander auf.

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